Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Vergeblicher
russischer Massensturm gegen die Armee Böhm-Ermolli
Wien,
14. August.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Südlich des Dnjestr keine besonderen Ereignisse. Auf den Höhen
nördlich von Mariampol wurde gestern durch unser Feuer eine
attackierende russische Kavalleriebrigade zersprengt. Heute in den
Morgenstunden trat der Feind an der ganzen Front zwischen dem
Dnjestr und der Gegend südwestlich von Zalocze mit den verbündeten
Streitkräften wieder in engere Gefechtsfühlung. Südlich von
Horodzanka scheiterte ein russischer Vorstoß. Westlich von Kozowa
verjagten unsere Truppen brandschatzende Abteilungen. Bei Augustowka
und im Raume von Zborow wehrten unsere Bataillone zahlreiche
russische Angriffe ab. Es wurden 300 Gefangene eingebracht.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Die Armee des Generalobersten v. Böhm-Ermolli schlug südwestlich
von Podkamien einen durch mehrstündiges Trommelfeuer eingeleiteten
und durch den Gebrauch von Gasbomben unterstützten Massenangriff
zurück; das Vorfeld unserer Stellungen ist von toten und
schwerverwundeten Russen bedeckt. Neue Kämpfe sind im Gange. Bei
Hulewicze am Stochod scheiterte ein schwächerer russischer
Vorstoß. Südlich von Stobychwa wurde ein vom Feinde besetzter
Sandhügel genommen und die Besatzung des Stützpunktes gefangen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Starke feindliche Kräfte griffen unsere Stellungen östlich des
Talonetales zwischen Lokvica und der Wippach siebenmal an, wurden
aber von unseren Truppen immer wieder vollständig
zurückgeschlagen. Die Infanterieregimenter Nr. 43 und 46 haben sich
wieder glänzend bewährt.
Die Höhen östlich von Görz, der Monte San Gabriele und der Monte
Santo standen unter heftigstem Geschützfeuer.
Im Suganer Abschnitt brachen zwei feindliche Angriffe auf dem
Civaron in unserem Feuer zusammen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts von Belang.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
In der Nacht vom 13. auf den 14. hat ein Seeflugzeuggeschwader den Bahnhof
Ronchi, militärische Objekte und Stellungen in Pieris, Vermegliano, Selz und
San Canziano, sowie eine feindliche Batterie an der Isonzomündung sehr
erfolgreich mit Bomben belegt und viele Treffer erzielt. Alle Flugzeuge sind
trotz heftigster Beschießung unversehrt eingerückt.
Flottenkommando.
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