Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Sieben
italienische Stürme östlich Görz gescheitert
Wien, 13.
August.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Südöstlich von Worochta behaupteten unsere Truppen ihre Stellungen gegen
neuerliche heftige Angriffe. Der Feind erlitt einen vollen Mißerfolg.
Unmittelbar westlich von Stanislau wurden zwei russische Divisionen in
erbitterten, Tag und Nacht über andauernden Kämpfen zurückgeworfen. Östlich
des Dnjestr standen auf unserer Seite nur Truppenteile untergeordneter Stärke
im Gefecht.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Westlich und nordwestlich von Zalocze wehrte die Armee des Generalobersten von
Böhm-Ermolli abermals russische Vorstöße ab.
Im Raum von Brody schoß ein k. und k. Kampfflieger ein feindliches
Albatrosflugzeug in Brand, es stürzte ab.
In Wolhynien und am Stochod flaute der Kampf ab. Es ist zuverlässig
festgestellt, daß bei den letzten großen, völlig gescheiterten Angriffen des
Feindes gegen die Stochodfront auch alle Abteilungen der russischen Garde
eingesetzt worden sind und daß diese hierbei noch schwerere Verluste als die
anderen feindlichen Heereskörper erlitten haben.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Italiener gingen an unsere neue Front zwischen dem Meere und dem Monte
San Gabriele mit starken Kräften heran. Im Abschnitt östlich des Valonetales
hatten unsere Truppen mehrere Angriffe abzuweisen. Zu sehr heftigen Kämpfen kam
es wieder auf den Höhen östlich von Görz, wo sieben starke Stürme des
Feindes unter schwersten Verlusten scheiterten. Seit Beginn des italienischen
Angriffs blieben 5000 Gefangene, darunter über 100 Offiziere, in unseren
Händen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Außer der gewöhnlichen Gefechtstätigkeit an der unteren Vojusa keine
besonderen Begebenheiten.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse
zur See:
In der Nacht vom 12. auf den 13. wurden die Luftschiffhallen von
Campalto bei Venedig von einem Seeflugzeuggeschwader vollkommen
zerstört. In einer Halle explodierte ein Luftschiff mit 500 Meter
hoher Stichflamme, die andere Halle brannte ohne Explosion nieder.
Gleichzeitig belegte ein anderes Seeflugzeuggeschwader die
Flugzeughalle von Gorgo, die Anlagen in Grado, die Batterien an der
Isonzomündung und die Adriawerke mit sehr gutem Erfolge. Mehrere
Volltreffer in die Flugzeughalle und die Batteriestellungen und ein
halbes Dutzend Brände wurden einwandfrei festgestellt. Ein drittes
Geschwader erzielte mehrere Volltreffer in den Batterien der
Isonzomündung und militärischen Objekten in Pieris und San Canzia.
Trotz heftigen Abwehrfeuers bei allen Angriffen sind sämtliche
Flugzeuge wohlbehalten zurückgekehrt.
Flottenkommando.
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