Der deutsche Heeresbericht:
Schwere
Kämpfe bei Maurepas und Guillemont
Großes
Hauptquartier, 19. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Einer gewaltigen Kraftanstrengung unserer verbündeten Gegner
haben unsere Truppen gestern in opferfreudiger Ausdauer siegreich
getrotzt. Etwa zu gleicher Zeit setzten nachmittags nach dem bis zur
äußersten Heftigkeit gesteigerten Vorbereitungsfeuer englisch
-französische Massen nördlich der Somme auf der etwa 20 Kilometer
breiten Front Ovillers-Cléry und sehr erhebliche französische
Kräfte rechts der Maas gegen den Abschnitt Thiaumont-Fleury sowie
gegen unsere Stellungen im Chapitre- und Bergwalde zum Sturm an.
Nördlich der Somme wütete der Kampf bis tief in die Nacht. An
mehreren Stellen drang der Gegner in unsere vorderste Linie ein und
wurde wieder geworfen. Beiderseits des fest in unserer Hand
gebliebenen Guillemont hält er gewonnene Grabenteile besetzt.
Zwischen Guillemont und Maurepas haben wir nachts unsere vorgebogene
Linie durch Befehl planmäßig etwas verkürzt. Mit ungeheuren
Blutopfern hat der Feind seine im ganzen gescheiterten Anstrengungen
bezahlt. Garde-, rheinische, bayerische, sächsische und
württembergische Truppen behaupten unerschüttert ihre
Stellungen.
Rechts der Maas ist der wiederholte französische Ansturm nach
teilweise erbittertem Ringen unter schwersten Verlusten für den
Angreifer gebrochen. Am Dorfe Fleury wird der Kampf noch
fortgesetzt. Im Ostteil des Chapitrewaldes wurden im Gegenstoß
über 100 Gefangene gemacht. Im Bergwalde wurden völlig
zerschossene vorgeschobene Grabenstücke dem Gegner
überlassen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Das Gefecht westlich des Nobelsees wurde gestern fortgesetzt. Die
angreifenden Russen sind restlos zurückgeworfen. Sie ließen an
Gefangenen 3 Offiziere, 320 Mann, sowie 4 Maschinengewehre in
unserer Hand. Der Feind steigerte an vielen Stellen der Stochodfront
merklich sein Artilleriefeuer. Beiderseits von Rudka-Czerewiszcze
sind örtliche Kämpfe im Gange.
Bei Szelwow wurden schwächere russische Angriffe zum Scheitern
gebracht, bei Zwiniacze Vortruppen des Gegner zurückgeworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Nördlich der Karpathen ist die Lage unverändert.
Die Magurahöhe nördlich des Capul ist von den verbündeten Truppen
im Sturm genommen. 600 Gefangene sind eingebracht. Gegenangriffe
sind abgewiesen.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Der Gegenangriff ist südlich und östlich von Florina in gutem
Fortschreiten.
Südwestlich des Dojran-Sees wiederholten sich mit Unterbrechungen
die Gefechte an den bulgarischen Vorstellungen.
Östlich der Struma ist der Vrundi-Balkan (Sarlija Planina)
überschritten.
Oberste Heeresleitung. 1)
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