Der deutsche Heeresbericht:
Einnahme
von Florina - Neue feindliche Anstrengungen nördlich der Somme
Großes
Hauptquartier, 18. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich der Somme setzt der Feind seine starken Anstrengungen
ohne Rücksicht auf die schweren Opfer fort. Die Engländer haben
hierzu mehrere Divisionen neu eingesetzt. Südwestlich von
Martinpuich ist es ihnen gelungen, unsere vordere Linie in eine
dicht dahinter gelegene in geringer Breite zurückzudrücken,
dagegen sind sie nördlich von Pozières und hart westlich des
Foureauxwaldes glatt abgewiesen. Die Franzosen verlegten ihre
Angriffe wiederum auf die Nachtstunden; starke Kräfte brachen etwa
um Mitternacht gegen unsere Stellungen zwischen Guillemont und
Maurepas vor; sie sind aufs blutigste zurückgeschlagen, im
vorgebogenen Teil unserer Linie nordöstlich von Hardecourt wurde
erbittert und bisher ohne Entscheidung gekämpft. Die Tätigkeit der
Artillerien ist andauernd besonders heftig.
Rechts der Maas griff der Gegner abends auf breiter Front zwischen
dem Werk Thiaumont und dem Chapitrewald, sowie mehrmals im Westteil
des Bergwaldes an. Am Dorfe Fleury ist der Kampf noch im Gange,
sonst ist der feindliche Ansturm überall gebrochen.
Bei Nesle wurde am 16. August ein französischer Doppeldecker durch
Abwehrfeuer zur Landung gezwungen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Abgesehen von einem kleinen, aber lebhaften Gefecht westlich des
Nobelsees, das noch nicht abgeschlossen ist, fanden nur
bedeutungslose Vorpostenzusammenstöße statt.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Auf der Armeefront des Generals Grafen v. Bothmer haben türkische
Truppen russische Angriffsabteilungen abgewiesen. In den Karpathen
wurde der Erfolg auf der Stara Obczyna erweitert; es sind etwa 200
Gefangene gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Nach den vergeblichen Angriffen der Entente in den letzten Tagen
trafen die verbündeten Truppen zum Gegenstoß an. Florina ist nach
Kampf gegen die serbische Donaudivision genommen. Deutsche Flugzeuge
griffen russische Zerstörer und ein U-Boot nordöstlich von
Karaburun mit Erfolg an.
Der
amtliche russische Bericht vom 11. August abends spricht von der
Vernichtung eines Bataillons des deutschen
Reserve-Infanterieregiments Nr. 3 durch das Maschinengewehrfeuer
eines Panzerautomobils bei Monasterzyska. Demgegenüber wird
festgestellt, daß das Bataillon bei dieser Gelegenheit im ganzen
zwei Verwundete verloren hat.
Oberste Heeresleitung. 1)
|