Der deutsche Heeresbericht:
Ansturm
von 28 feindlichen Divisionen an der Somme
Großes
Hauptquartier, 6. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Schlacht beiderseits der Somme wird mit unverminderter
Heftigkeit fortgesetzt, 28 englisch-französische Divisionen greifen
an.
Nördlich der Somme sind ihre neuen Angriffe blutig abgewiesen. An
kleinen Stellen gewann der Gegner Raum, Clery ist in seiner Hand.
Südlich des Flusses ist in hin- und herwogendem Infanteriekampf die
erste Stellung gegen den erneuten Anlauf der Franzosen auf der Front
von Barleux bis südlich von Chilly behauptet. Nur da, wo die
vordersten Gräben völlig eingeebnet waren, sind sie geräumt.
Spätere Angriffe sind restlos unter schwersten Verlusten
abgeschlagen. Mecklenburgische, holsteinische und sächsische
Regimenter zeichneten sich besonders aus. Bis zum Abend waren an
Gefangenen aus dem zweitägigen Kampf südlich der Somme 31
Offiziere, 1437 Mann von 10 französischen Divisionen, an Beute 23
Maschinengewehre eingebracht.
Im Luftkampf und durch Abwehrfeuer wurden 3 feindliche Flugzeuge
abgeschossen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von
Bayern:
Russische Angriffe sind nördlich der Bahn Zloczow-Tarnopol in
unserem Feuer gescheitert.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr haben die Russen ihre
Angriffe wieder aufgenommen. Nach vergeblichen Stürmen drückten
sie schließlich die Mitte der Front zurück.
In den Karpathen hat der Gegner in den berichteten Kämpfen
südwestlich von Zabie und von Schipoth kleine Vorteile errungen. An
vielen anderen Stellen griff er gestern vergeblich an.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Sieben Werke von Tutrakan, darunter auch Panzerbatterien, sind
erstürmt. Nördlich von Dobritsch sind stärkere
rumänisch-russische Kräfte von unseren tapferen bulgarischen
Kameraden zurückgeworfen.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.1)
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