Der Weltkrieg am 8. November 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Fortschritte an den siebenbürgischen Grenzpässen 

Großes Hauptquartier, 8. November. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Nördlich der Somme ging tagsüber die Gefechtstätigkeit über mäßige Grenzen nicht hinaus. Nächtliche englische Angriffe zwischen Le Sars und Gueudecourt scheiterten in unserem Feuer. 
Südlich der Somme griffen die Franzosen beiderseits von Ablaincourt an. Unsere in den Südteil von Ablaincourt vorgeschobenen Abteilungen wurden zurückgedrängt, das Dorf Pressoire ging verloren; auf dem Nordflügel des Angriffs wurde der Feind zurückgeschlagen.
Heeresgruppe Kronprinz: 
Lebhafte Artilleriekämpfe im Maasgebiet. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Der Tölgyesabschnitt war auch gestern der Schauplatz lebhafter Kämpfe. Der Gegner errang weitere kleine Vorteile. Vorwärts des Bodzapasses sind den Rumänen in den letzten Tagen gewonnene Teile unserer Höhenstellungen wieder entrissen; am Tatar Havaspaß sind feindliche Angriffe abgeschlagen. 
Der Erfolg in der Gegend von Spini konnte weiter ausgenutzt werden; die Gefangenenzahl erhöhte sich. 
Balkan-Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Keine besonderen Ereignisse.
Mazedonische Front: 
Feindliche Angriffe im Cernabogen blieben erfolglos. Rege Artillerietätigkeit an der Belasitza- und Strumafront.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
1)

 

Prinz Heinrich von Bayern gefallen

Prinz Heinrich von Bayern
Prinz Heinrich von Bayern

München, 8. November.
Prinz Heinrich von Bayern hat den Heldentod erlitten. Der Prinz wurde am 7. November gelegentlich einer Erkundung schwer verwundet und ist in der Nacht vom 7. auf den 8. November gestorben.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienische Angriffe im Colbricon-Gebiet abgeschlagen 

Wien, 8. November. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Südlich und südöstlich des Szurdukpasses wurden rumänische Angriffe abgeschlagen. Bei Spini und südwestlich von Predeal drängten wir den Feind weiter zurück. Beiderseits der Bodzastraße sind wir wieder im Besitz aller unserer früheren Stellungen. Nordwestlich von Tölgyes vermochten die Russen abermals etwas Raun. zu gewinnen. Bei Tartarow schoß ein österreichisch-ungarischer Flieger einen russischen Nieuportdoppeldecker ab. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Die Ruhe im Görzischen hält an. An der Fleimstalfront wurden Angriffe einzelner italienischer Bataillone im Colbricon-Gebiet und an der Bocchestellung abgewiesen. 3 Offiziere, 500 Mann und 2 Maschinengewehre fielen hierbei in unsere Hände.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See: 
Am 7. d. M. nachmittags haben feindliche Flieger auf die Städte Rovigno, Parenzo und Citta Nuova Bomben abgeworfen. Es wurde nicht der geringste Sachschaden angerichtet und niemand verletzt. Eigene Flugzeuge stiegen zur Verfolgung auf. Eines derselben, Führer Linienschiffsleutnant Drakulic, schoß einen feindlichen Flieger ab, der bei in hoher See befindlichen feindlichen Torpedofahrzeugen niederging. Diese wurden von unseren Flugzeugen mit Bomben angegriffen und entfernten sich gegen die feindliche Küste. Am Abend des gleichen Tages warf ein feindlicher Flieger gleichfalls erfolglos Bomben bei Umago ab. Eigene Seeflugzeuge bewarfen abends die militärischen Objekte von Vremigliano und Monfalcone sehr wirkungsvoll mit Bomben und kehrten unbeschädigt zurück.

Flottenkommando. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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