Der Weltkrieg am 15. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Lebhaftes Artilleriefeuer an der Somme 

Großes Hauptquartier, 15. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich der Somme hält das lebhafte Artilleriefeuer an. Während an mehreren Stellen Vorstöße feindlicher Patrouillen abgewiesen wurden , gelang es eigenen Erkundungsabteilungen durch erfolgreiche Unternehmungen Gefangene und Maschinengewehre einzubringen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Bei trübem Wetter blieb die Gefechtstätigkeit gering.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: Nördlich des Susitatals wurden unsere neugewonnenen Stellungen von stärkeren russischen und rumänischen Kräften angegriffen. Der Feind ist überall abgeschlagen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Zwischen Buzaul- und Serethmündung wurde trotz ungünstiger Witterung der letzte von den Russen südlich des Sereth noch gehaltene Ort Vadeni im Sturm genommen.
Mazedonische Front:
Unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Russische Angriffe in der Nordwalachei abgeschlagen

Berlin, 15. Januar, abends. (Amtlich.)
Im Westen und Osten geringe Gefechtstätigkeit.
Zwischen Casinu- und Susitatal sowie bei Fundeni sind starke russische Angriffe abgeschlagen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Erfolgreiche Sprengung am Lagazuci

Wien, 15. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Osmanische Truppen erstürmten gestern nachmittag das Dorf Vadeni, den letzten durch den Feind noch besetzt gehaltenen Ort südlich des Sereth. Am Südflügel der Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph führten Russen und Rumänen starke Angriffe gegen die in den letzten Tagen von uns gewonnenen Stellungen nördlich des Susitatales. Die Angreifer wurden überall abgeschlagen. Weiter nördlich nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Dolomitenfront sprengten unsere Truppen in der vergangenen Nacht am Großen Lagazuci das Felsband an der Südwand zwischen eigener und feindlicher Stellung ab. Die Sprengung ist vollkommen gelungen, eine breite Kluft trennt nun die beiden Gegner. An der Karstfront zeitweise etwas lebhaftere Artillerietätigkeit.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 15. Januar.
Mazedonische Front:
Schwaches Artilleriefeuer auf der ganzen Front. Lebhafte feindliche Lufttätigkeit in der Gegend von Monastir, im Wardartal und an der Struma. Wir brachten ein feindliches Flugzeug, das über die Umgebung von Xanthi flog, durch unser Artilleriefeuer zum Absturz. Das Flugzeug versank ins Meer.
Rumänische Front:
Vom rechten Donauufer aus wurden durch unser Artilleriefeuer Eisenbahnanlagen in der Umgebung von Galatz beschossen. Feindliche Artillerie erwiderte mit schwachem, unwirksamem Feuer.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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