Der Weltkrieg am 16. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Der russische Mißerfolg bei Fundeni 

Großes Hauptquartier, 16. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Der Versuch französischer Abteilungen, bei Beuvraignes (südlich Roye) in unsere Stellung einzudringen, wurde durch die Grabenbesatzung verhindert. Im übrigen hielt sich die beiderseitige Kampftätigkeit, abgesehen von stellenweise lebhafterem Artilleriefeuer, in mäßigen Grenzen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Auch gestern blieben feindliche Angriffe zwischen Casinu- und Susitatal ohne jeden Erfolg. An einer Stelle eingedrungene Rumänen wurden durch Gegenstoß völlig zurückgeworfen und dabei 2 Offiziere mit 200 Mann gefangengenommen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Nach heftiger Artillerievorbereitung gingen beiderseits Fundeni starke russische Massen zum Angriff vor. Einige hundert Meter vor unseren Stellungen brachen die Sturmwellen im Sperrfeuer zusammen. Bei Wiederholung der Angriffe am Abend gelangten schwache feindliche Teile in unsere Gräben, wurden aber sofort wieder vertrieben. Die Verluste des Feindes sind groß.
Mazedonische Front:
Die Lage ist unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Kämpfe südlich Smorgon

Berlin, 16. Januar, abends. (Amtlich.)
Im Westen keine besonderen Ereignisse.
Im Osten haben sich südlich Smorgon Kämpfe entwickelt.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 16. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Gestern nachmittag brach der Feind aus seiner Brückenkopfstellung bei Namoloja (Nemoloasa) am Sereth mit starken Massen vor. Sein Angriff brach im deutschen Artilleriefeuer zusammen. Abends vermochte er in unsere Gräben einzudringen, doch wurde er ungesäumt wieder hinausgeworfen.
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Russen und Rumänen führten zwischen der Susita und dem Cadinutal gegen die Kampfgruppe des Feldmarschalleutnants v. Ruiz starke Angriffe; sie wurden überall abgeschlagen, auf einer Höhe südlich Cadinu durch einen Gegenstoß. Der Feind ließ 2 Offiziere und 200 Mann in unserer Hand. In der Nähe des Mestecanesci-Tunnels stießen Erkundungsabteilungen durch die feindlichen Sicherungslinien bis zur russischen Hauptstellung vor und brachten 20 Gefangene ein.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Karstfront hält die Artillerietätigkeit an.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 16. Januar.
Mazedonische Front:
An der gesamten Front unbedeutende Kampftätigkeit.
Rumänische Front:
Die Artillerie auf dem rechten Donauufer schoß den Bahnhof von Barbochie in Brand und bestrich die Straße Mobileni-Galatz-Dzurdzulesti, auf der lebhafte Bewegung von Truppen und Fahrzeugen beobachtet worden war. Bei Isaccea hat unsere Artillerie bis jetzt sieben feindliche Leichter und ein kleines Torpedoboot zum Sinken gebracht.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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