Die
Fahrt der unbekannten "Möwe II"
London,
20. Januar.
Das Reutersche Bureau meldet aus Rio de Janeiro, der Marineminister
habe in einer Unterredung erklärt, daß der Dampfer "Hudson
Maru" als deutsches Schiff betrachtet und deshalb nicht in Pernambuco
interniert werde. Er werde als deutsche Prise dortbleiben.
Der "Times" wird aus Pernambuco vom 18. Januar gemeldet: Der
Dampfer "Dramatist" kam am 18. Dezember in einer Entfernung
von sieben Meilen in Sicht des deutschen Handelskreuzers. Das deutsche
Schiff kam längsseits, hißte die deutsche Kriegsflagge und
signalisierte: "Sofort stoppen." Gleichzeitig wurde ein Teil
der Verschanzung am Vorderdeck niedergelassen, hinter der zwei Geschütze
von zweieinhalb Zoll sichtbar wurden, die auf den "Dramatist"
gerichtet waren. Dieser stoppte und ergab sich. Hierauf kamen bewaffnete
Mannschaften an Bord des "Dramatist". Die Offiziere und ein
Teil der Besatzung des letzteren wurden nach dem Handelskreuzer gebracht,
der Rest der Besatzung blieb bis abends, als das Schiff mit Sprengstoffen
zum Sinken gebracht wurde, an Bord. Später wurde die ganze Besatzung
mit Aufnahme von 27 indischen Heizern und 237 Mann von anderen versenkten
Schiffen auf den "Hudson Maru" gebracht. Wenn ein Schiff in
Sicht kam, mußten alle, die sich an Bord befanden, in den Schiffsraum
gehen, und es wurden die wasserdichten Schotten über ihnen geschlossen.
Vor den Schotten wurde eine bewaffnete Wache aufgestellt.
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