Der Weltkrieg am 8. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Heftiges Artilleriefeuer in der Champagne

Großes Hauptquartier, 8. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz. 
Nur in der Champagne heftiges Artilleriefeuer; die übrigen Fronten blieben bei dunstigem Wetter und Schneetreiben im allgemeinen ruhig. 
Bei Erkundungsvorstößen zwischen Somme und Oise wurden 17 Engländer und Franzosen sowie mehrere Maschinengewehre eingebracht. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Keine Gefechtshandlungen von Bedeutung. Zwischen Wilejka und Molodeczno kam durch Bombenabwurf ein russischer Eisenbahnzug zur Entgleisung. 
Mazedonische Front: 
Nördlich des Dojransees Vorpostengeplänkel.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Schneefälle im Westen und Osten

Berlin, 8. März, abends. (Amtlich.)
Im Westen und Osten bei Schneefall nichts Besonderes.
1)

 

32000 Tonnen im Mittelmeer versenkt

Berlin, 8. März. (Amtlich.)
Im Mittelmeer wurden versenkt: neun Dampfer und drei Segler mit zusammen 32000 Tonnen, darunter am 14. Februar der bewaffnete italienische Dampfer "Torino" (4159 Tonnen) mit Baumwolle und Mais von Alexandrien nach Genua, am 20. Februar der bewaffnete englische Transportdampfer "Rosalie" (4237 Tonnen) mit Munition und Hafer von New York nach Saloniki, am 21. Februar der bewaffnete englische Dampfer "Wathfield" (3012 Tonnen) mit 4500 Tonnen Magnesium auf dem Wege nach England, am 22. Februar ein französischer Dampfer von etwa 1000 Tonnen, am 23. Februar der bewaffnete englische Dampfer "Trojan Prince" (3691 Tonnen) mit voller Ladung, am 26. Februar der bewaffnete englische Dampfer "Buruby" (3665 Tonnen) mit 5200 Tonnen Kohle von Cardiff nach Algier, ein bewaffneter falscher Transportdampfer von etwa 5000 Tonnen mit Kohlenladung und der griechische Dampfer "Viktoria" (1388 Tonnen), am 3. März der bewaffnete englische Dampfer "Craygendoran" (2789 Tonnen) mit Kohle.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

1000 Mann bei Versenkung des Transportdampfers "Minas" untergegangen

Berlin, 8. März. (Amtlich.)
An Bord des am 15. Februar im Mittelmeer auf dem Wege nach Saloniki versenkten italienischen Truppentransportdampfers "Minas" befanden sich nach den Aussagen der beiden von unserem U-Boot aufgefischten italienischen Soldaten 1 General, 3 Obersten, 2 Majore und 1000 Mann italienische Truppen von drei verschiedenen Regimentern, die bei der herrschenden hohen See mit dem Schiff untergegangen sind.
1)

 

Flugzeugangriff auf Sulina

Berlin, 8. März.
Deutsche Seeflugzeuge haben am 6. März Hafenanlagen und russische Stellungen bei Sulina angegriffen und erfolgreich mit zahlreichen Bomben beworfen. Sämtliche Flugzeuge sind trotz feindlichen Abwehrfeuers wohlbehalten zurückgekehrt.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Eroberte Höhen in den Waldkarpathen

Wien, 8. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
In den Waldkarpathen nordwestlich des Tatarenpasses wurde der Feind von einer Höhe vertrieben. In Wolhynien Vorfeldgeplänkel und verstärkter Feuerkampf. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Im allgemeinen geringe Gefechtstätigkeit. Sturmpatrouillen des Honvedregiments Nr. 32 brachten aus der italienischen Stellung westlich von Costanjevica 15 Gefangene ein.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Tod des Grafen Zeppelin

Graf Zeppelin

Graf Zeppelin

Berlin, 8. März.
Graf Zeppelin ist heute vormittag ¾12 Uhr im Westsanatorium in Charlottenburg einer Lungenentzündung erlegen.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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