Der Weltkrieg am 9. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 Der deutsche Heeresbericht:

Der Höhenkamm des Magyaros erstürmt

Großes Hauptquartier, 9. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Wieder war die Artillerietätigkeit in breiter Front nur in der Champagne gesteigert; wo sich sonst das Feuer verdichtete, galt es der Vorbereitung eigener und feindlicher kleiner Kampfhandlungen. 
Westlich von Wytschaete drangen unsere Sturmabteilungen in die englische Stellung und kehrten mit 37 Gefangenen, 2 Maschinengewehren und 1 Minenwerfer zurück. Im Sommegebiet kam es mehrfach zu Zusammenstößen von Erkundungstrupps, dort blieben 15 Engländer gefangen in unserer Hand. 
In der Champagne griffen die Franzosen die südlich von Ripont von uns am 15. Februar gewonnenen Stellungen nach Trommelfeuer an. Es gelang ihnen, in einzelne Gräben auf Höhe 155 und in die Champagne einzudringen; an allen anderen Stellen wurden sie abgewiesen. Ein Gegenstoß hat die Grabenstücke auf der beherrschenden Höhe 155 wieder in unseren Besitz gebracht; das tief gelegene Gehöft hält der Gegner. 
Auf den. linken Maasufer richtete sich abends ein französischer Vorstoß gegen unsere Linien auf dem Südhang der Höhe 304; er scheiterte. Ein gleichzeitig am Walde von Avocourt durchgeführtes eigenes Unternehmen brachte ohne Verluste 6 Gefangene und 2 Maschinengewehre ein. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: 
Zwischen Trotus- und Uz-Tal stürmten unsere Truppen den Höhenkamm des Magyaros und die benachbarten stark verschanzten Stellungen der Russen. 4 Offiziere, 600 Mann wurden gefangen, mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer erbeutet. 
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen und an der mazedonischen Front ist die Lage unverändert.

Im Februar haben wir 24 Flugzeuge verloren. Unsere Gegner haben im Westen, Osten und auf dem Balkan 91 Flugzeuge eingebüßt, von denen 37 in unserem Besitz, 49 jenseits der Linien abgestürzt und 5 zur Landung gezwungen sind.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Rege Gefechtstätigkeit an der Westfront

Berlin, 9. März, abends. (Amtlich.)
Bei wechselnder Sicht war an vielen Stellen der Westfront die Gefechtstätigkeit rege. Zahlreiche Luftkämpfe.
Im Osten nichts Besonderes.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 9. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph: 
Zwischen dem Uz- und dem Csobanyos-Tale bemächtigten sich österreichisch-ungarische Regimenter, verstärkt durch deutsche Abteilungen, der stark verschanzten Grenzhöhe Magyaros im Sturm. Der Feind ließ 4 Offiziere, 600 Mann und mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer in unserer Hand. Besonderes Lob gebührt dem Honved-Infanterieregiment Nr. 10. 
Östlich von Gyimes wurde ein russisches Blockhaus zerstört.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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