Der Weltkrieg am 12. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Französischer Angriff bei Ripont abgewiesen

Großes Hauptquartier, 12. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Sehr klare Sicht hatte an vielen Stellen der Front gesteigerte Tätigkeit der Fernwaffen und Flieger zur Folge. 
Besonders stark war das Feuer im Ancre-Gebiet zwischen Bucquoy und Le Transloy, lebhaft in mehreren Abschnitten längs der Aisne und in der Champagne. 
Südlich von Ripont griffen die Franzosen heute morgen Teile unserer Stellungen an; sie wurden abgewiesen. 
Durch Luftangriffe unserer Flieger verloren die Gegner 16 Flugzeuge und 2 Fesselballons, durch Abwehrfeuer 1 Flugzeug. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Bei vielfach reger Artillerie- und Vorfeldtätigkeit noch keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front: 
Zwischen Ochrida- und Prespa-See haben sich kleine Gefechte vor unseren Linien abgespielt.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Zunehmende Gefechtstätigkeit an allen Fronten

Berlin, 12. März, abends. (Amtlich.)
Im Somme-Gebiet, zwischen Avre und Oise sowie in der Champagne lebhafte Gefechtstätigkeit.
Auch im Osten war bei klarer Sicht die Artillerie in mehreren Abschnitten reger als an den Vortagen.
Beiderseits des Prespa-Sees und im Cerna-Bogen nahm gleichfalls das Feuer zu.
1)

 

Mit großem Vertrauen

Berlin, 12. März. (Amtlich.)
Eine amtliche Havas-Note kündigt Ereignisse an der Westfront an, die man in Frankreich mit "großem Vertrauen erwartet". Auch wir sehen diesen Ereignissen mit großem Vertrauen entgegen.
1)

 

Neue U-Boot-Beute im Mittelmeer: 35000 Tonnen

Berlin, 12. März. (Amtlich.)
Im Mittelmeer wurden versenkt: Sechs Dampfer und acht Segler mit zusammen über 35000 Tonnen, darunter am 17. Februar der bewaffnete französische, von Zerstörern gesicherte Truppentransportdampfer "Athos" (12644 Tonnen) mit einem Bataillon Senegalesen sowie tausend chinesischen Munitionsarbeitern an Bord, am 27. Februar ein bewaffneter begleiteter Transportdampfer von etwa 5000 Tonnen, am 3. März ein bewaffneter Dampfer von 5000 Tonnen mit Eisenbahnmaterial als Ladung, am 6. März der italienische Dampfer "Porto di Smyrne" (2576 Tonnen) mit Mehl und Stückgut von Genua nach Alexandrien, am 7. März ein bewaffneter, von Begleitfahrzeugen gesicherter Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Eine italienische Abteilung in Albanien zersprengt

Wien, 12. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Gegen die Karsthochfläche unterhielten die Italiener zeitweise ein stärkeres Geschütz- und Minenfeuer. Heute früh wurde ein feindlicher Angriff vor Kostanjevica abgewiesen. 
Unsere Flieger bewarfen Lager bei Pesma mit Bomben. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz: 
Bei Bazi, 25 Kilometer südlich von Berat, zersprengten unsere Patrouillen eine feindliche Abteilung.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 12. März. 
Mazedonische Front: 
Starke feindliche Abteilungen versuchten nach regerer Artillerievorbereitung in dem schmalen Raum zwischen Ochrida- und Prespasee vorzugehen, sie wurden jedoch aufgehalten. Östlich vom Prespasee bis zur Cerna lebhaftes Artilleriefeuer. Im Cerna-Bogen drang eine deutsche Infanterieabteilung in die feindlichen Schützengräben und brachte Gefangene zurück. Auf der übrigen Front spärliches Artilleriefeuer, an der Struma außerdem auch Patrouillengefechte.
Rumänische Front: 
Bei Isaccea vereinzelte Artillerieschüsse; östlich von Tulcea Postengeplänkel.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 12. März. 
Keine neue Nachricht von den beiden Tigrisfronten und von der persischen Front. Es versteht sich trotzdem, daß die dortigen Operationen planmäßig verlaufen. 
Kaukasusfront: Am gestrigen Tage herrschte auf unserem linken Flügel starke Patrouillentätigkeit. Auch fanden beiderseits Erkundungen statt. Wir schlugen Versuche, die der Feind unter dem Schutz heftigen Artilleriefeuers gegen unseren äußersten linken Flügel unternahm, vollständig ab.

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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