Der Weltkrieg am 13. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vergeblicher französischer Angriff auf Höhe 185 - Erfolg der Stoßtrupps bei Tarnopol

Großes Hauptquartier, 13. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Südlich von Arras machten englische Abteilungen nach Feuervorbereitung auf breiterer Front bei Beaurains einen Vorstoß, der verlustreich fehlschlug. 
An der Ancre, zwischen Avre und Oise, westlich von Soissons, in der Champagne und auf beiden Maasufern war die Gefechtstätigkeit lebhaft. 
Nördlich der Avre drangen französische Kompagnien gegen unsere Stellungen vor; sie wurden durch Feuer vor den Hindernissen zur Umkehr gezwungen. Südlich von Ripont griffen die Franzosen nach Trommelfeuer wiederum unsere Stellungen an. In zäher Gegenwehr wurde die heiß umstrittene Höhe 155 gegen überlegene Kräfte gehalten; eng begrenzten Raumgewinn am Südwesthang erkaufte der Feind mit blutigen Opfern. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Mehrere Abschnitte lagen bei klarer Sicht unter russischer Artilleriewirkung, die kräftig erwidert wurde. Nördlich der Bahn Zloczow - Tarnopol führten unsere Stoßtrupps mit Umsicht und Schneid ein Unternehmen durch, bei dem 3 Offiziere, 320 Russen gefangen, l 3 Maschinengewehre erbeutet wurden. Auch bei Brzezany und an der Narajowka brachten uns Vorstöße in die russischen Linien Gewinn an Gefangenen und Beute. 
An der Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen ist bei geringen Vorfeldgefechten die Lage unverändert geblieben. 
Mazedonische Front: 
Zwischen Ochrida- und Prespasee griffen französische Bataillone unsere Stellungen an; sie sind abgewiesen. Bombenangriffe unserer Fluggeschwader auf Bahnhof Vertekop (südöstlich von Vodena) erzielten Treffer, die lange beobachtete Brände hervorriefen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Erfolg der Stoßtruppen an der Narajowka

Berlin, 13. März, abends. (Amtlich.)
Lebhafte Gefechtstätigkeit an der Ancre, südlich der Avre und in der Champagne.
Im Osten brachte ein Vorstoß an der Narajowka über 250 Gefangene ein.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 13. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Im Raum südlich und östlich von Brzezany mehrere erfolgbringende Vorfeldunternehmungen. Nördlich der von Zloczow nach Tarnopol führenden Bahn holten unsere Stoßtrupps 3 Offiziere, 320 Mann und 13 Maschinengewehre aus den russischen Gräben. In Wolhynien setzte stärkere Kampftätigkeit ein. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Die Geschütz- und Minenwerferkämpfe auf der Karsthochfläche und im Wippachtale hielten Tag und Nacht an. Auf der Cima di Costabella wurde ein schwächerer italienischer Angriff abgewiesen. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz: 
In der Landenge zwischen Ochrida- und Prespasee schlugen österreichisch-ungarische, deutsche und bulgarische Abteilungen einen französischen Vorstoß zurück.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 13. März. 
Mazedonische Front: 
Am Westufer des Prespasees drangen mehrere feindliche Kompagnien vor. Sie wurden aber unter großen Verlusten für sie zurückgeschlagen. In der Nacht wurden in der gleichen Gegend noch zwei feindliche Angriffe blutig abgewiesen. Unsere Stellungen westlich und nördlich von Bitolia standen unter sehr heftigem Artilleriefeuer. Im Cerna-Bogen lebhafte Artillerietätigkeit. An der übrigen Front spärliches Geschütz- und Gewehrfeuer zwischen vorgeschobenen Abteilungen. An der gesamten Front beiderseits lebhafte Tätigkeit in der Luft. Bei Niletkowe wurde ein englisches Flugzeug im Luftkampf heruntergeholt.
Rumänische Front: 
Östlich von Tulcea spärliches Artilleriefeuer auf beiden Seiten. In der Nähe des Sereth schlugen unsere Truppen eine starke feindliche Erkundungsabteilung zurück.
Schwarze-Meer-Front: 
Zwei russische Schiffe beschossen ergebnislos die bulgarische Küste um Durankulak.

 


Blick in eine Hauptstraße von Bagdad

Der türkische Heeresbericht:

Die Räumung von Bagdad

Konstantinopel, 13. März. (Türkischer Heeresbericht vom 13. März.)
An der Tigris-Front zogen sich unsere Truppen nach einem Kampfe südlich von Bagdad am 10. März zurück und nahmen zwischen Bagdad und Samara eine neue Stellung ein. 
An der Kaukasusfront wurden starke russische Erkundungsabteilungen überall abgewiesen.
1)

Zurück zur Seite:
Türkei 1917

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

© 2005 stahlgewitter.com