Der Weltkrieg am 15. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erfolge der Stoßtrupps an der Ostfront

Großes Hauptquartier, 15. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Bei Regenwetter blieb das Artilleriefeuer in den meisten Abschnitten gering. 
In der Champagne kamen französische Angriffe auf dem Nordwesthang der Höhe 185 südlich von Ripont in unserem Vernichtungsfeuer nicht zur Entwicklung. 
Erkundungsvorstöße im Sommegebiet und auf dem Westufer der Maas, wo eine französische Feldwache südlich von Cumières durch forsches Zupacken bei hellem Tage aufgehoben wurde, brachten uns eine Anzahl Gefangener ein. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Bei Witoniez am Stochod und bei Jamnica südlich des Dnjestr wurden Unternehmungen von Stoßtrupps mit vollem Erfolg durchgeführt. Über 100 Gefangene und mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer konnten zurückgebracht werden. 
Mazedonische Front: 
Auf beiden Ufern des Prespasees und nördlich von Monastir setzten auch gestern die Franzosen starke Kräfte mit dem gleichen, verlustreichen Mißerfolg wie an den Vortagen zum Angriff ein. Zwischen Cerna und Dojransee wurden kleinere Angriffe der übrigen Ententetruppen abgewiesen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Nichts Besonderes in Ost und West

Berlin, 15. März, abends. (Amtlich.)
Vom Westen und Osten ist nichts Besonderes gemeldet.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 15. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph: 
Außer stellenweiser lebhafter feindlicher Artillerietätigkeit keine Ereignisse von Belang.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Nördlich Stanislau und südlich Solotwin brachten unsere Stoßtrupps von erfolgreichen Unternehmungen 106 Gefangene, 6 Maschinengewehre und 1 Minenwerfer zurück.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Der Artilleriekampf lebte an einzelnen Frontabschnitten wieder auf. An unserer Front nördlich von Asiago drangen heute früh Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 27 durch Schneetunnels in die feindlichen Gräben östlich des Monte Forro ein, zerstörten die Unterstände, fügten den Italienern ansehnliche blutige Verluste zu, erbeuteten 2 Maschinengewehre und machten 22 Alpini zu Gefangenen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 15. März. 
Mazedonische Front: 
Auf dem Westufer des Prespasees griff der Feind mehrmals an, wurde aber mit blutigen Verlusten für ihn zurückgeworfen. Unsere Stellungen westlich und nördlich von Bitolia wurden von der feindlichen Artillerie heftig beschossen. Mehrere feindliche Gruppen versuchten, am Ostufer des Prespasees entlang vorzurücken, ergriffen aber die Flucht, als sie in unser vernichtendes Feuer kamen. An der übrigen Front vereinzeltes Artilleriefeuer. Südlich von Gewgheli vertrieben wir eine feindliche Erkundungsabteilung. Eine englische Kompagnie mit Maschinengewehren versuchte in der Ebene von Serres gegen das Dorf Köprü vorzurücken, wurde aber durch Feuer verjagt.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 15. März. 
Kaukasusfront: Ein feindliches Flugzeug warf Bomben auf Bitlis und auf eine unserer Ambulanzen, ohne irgendeinen Erfolg zu erzielen. An dem Abschnitt unseres linken Flügels war die Tätigkeit von Patrouillen und Erkundungsabteilungen sehr lebhaft. An zwei Stellen wurden Angriffsversuche starker feindlicher Patrouillen durch unser Feuer abgeschlagen. Der Gegner ließ einige Tote auf dem Gelände. An einem dritten Punkte griff der Feind mit ungefähr 200 Mann eine unserer Aufklärungsabteilungen an. Es glückte ihm zuerst, in unsere Stellungen einzudringen, aber nach Ankunft unserer Verstärkungen wurde er durch einen Gegenangriff vertrieben.

 

Abdankung des Zaren Nikolaus II. - Großfürst Michael Alexandrowitsch Regent?

Der 1. Weltkrieg: Zar Nikolaus II.
Zar Nikolaus II.

London, 15. März. (Reuter-Meldung.)
Bonar Law teilte im Unterhause mit, der Zar habe abgedankt. Großfürst Michael Alexandrowitsch sei zum Regenten ernannt worden.
1)

 

Der Bruch Chinas mit Deutschland (Dem deutschen Gesandten in Peking die Pässe zugestellt)

Paris, 15. März.
Agence Havas meldet aus Peking:
Der Minister des Äußern hat den Alliierten mitgeteilt, daß die Regierung dem deutschen Gesandten, dem Personal der Gesandtschaft und den deutschen Konsuln in China die Pässse zugestellt habe.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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