Der Weltkrieg am 20. September 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT


An der Potsdam-Ferme verwundete Deutsche nach der Einlieferung beim englischen Verbandplatz bei Potijze
Aufnahme vom 20. September 1917

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue englische Angriffe auf breiter Front

Großes Hauptquartier, 20. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern dauerte der starke Artilleriekampf tagsüber zwischen Houthoulster Wald und Lys unvermindert an. Feuerstöße größter Heftigkeit lagen wechselnd auf einzelnen Abschnitten unserer Abwehrzone.
Die Nacht unterbrach die gesteigerte Kampftätigkeit der Artilleriemassen nicht.
Gewaltigem Trommelfeuer am frühen Morgen folgten mit Hellwerden nach den bisherigen Meldungen starke englische Angriffe auf breiter Front.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Vor Verdun griffen die Franzosen gestern morgens und abends bei der Höhe 344 östlich von Samogneux, wo sie sich tags zuvor schon eine blutige Schlappe geholt hatten. wiederum ohne jeden Erfolg an.
20 feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen; Vizefeldwebel Thom brachte auch gestern 2 Gegner im Luftkampf zum Absturz.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Bei Dünaburg, am Stochod, bei Brody und Tarnopol war die Artillerietätigkeit lebhaft.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In der Bukowina griffen die Russen westlich von Arbora an; sie wurden durch unser Abwehrfeuer in ihre Gräben zurückgetrieben, aus denen Maschinengewehrfeuer sie erneut vorzutreiben suchte.
Mazedonische Front:
Nur im Cerna-Bogen lebhafte Gefechtstätigkeit.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

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Westfront 1917

 

Fortdauer der dritten Schlacht in Flandern

Berlin, 20. September, abends. (Amtlich.) 
Die Schlacht in Flandern ist aus der Angriffsfront der Engländer von Langemarck bis Hollebeke noch in vollem Gange. 
Im vordersten Teil unserer Abwehrzone wird seit dem Morgen erbittert und wechselvoll gekämpft.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 20. September.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Arbora in der Bukowina versuchten die Russen nach stärkerer Artillerievorbereitung vorzustoßen, unser Feuer zersprengte die Angriffstruppen und zwang sie zur Rückkehr in ihre Ausgangsgräben.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Ein gegen den Monte San Gabriele ohne Feuervorbereitung angesetzter italienischer Angriff kam in unserem Feuer zum Stehen. Am Colbricon versuchte der Feind nach einer Minensprengung anzugreifen, wurde aber schon in der Bereitstellung wirksam gefaßt. Die Zahl der bei Carzano eingebrachten Gefangenen ist auf 11 Offiziere und 516 Mann gestiegen.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 20. September.
Mazedonische Front:
An der Cervena Stena und nördlich Bitolia mäßiges Störungsfeuer. Im Cerna-Bogen zeitweise unterbrochenes und lebhaftes Geschütz- und Minenfeuer. Zwischen dem Wardar und Dojran ziemlich heftiges Artilleriefeuer. Am Nordhang der Kruscha Planina wurde eine berittene englische Abteilung in der Nähe des Dorfes Ak Buzalik durch Feuer zersprengt. Wir machten einige Gefangene. An der übrigen Front schwache Gefechtstätigkeit.
Rumänische Front:
Westlich Isaccea spärliches Geschützfeuer.

 

Der 1. Weltkrieg im September 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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