Der Weltkrieg am 30. September 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neuer erfolgreicher Fliegerangriff auf London

Großes Hauptquartier, 30. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei ungünstiger Sicht blieb bei allen Armeen die Gefechtstätigkeit geringer als an den Vortagen. 
In Flandern war der Artilleriekampf an der Küste und abends von der Yser bis zum Kanal Comines-Ypern stark. Vorstoßende englische Erkundungsabteilungen wurden an mehreren Stellen abgewiesen. 
Vor Verdun war, von vorübergehender Feuersteigerung abgesehen, die Kampftätigkeit mäßig.
Unsere Flieger griffen erneut die Docks und Speicher in London sowie Ramsgate, Sheerneß, Margate an. Wirkung der Bomben war an Bränden erkennbar. Die Flugzeuge sind sämtlich unbeschädigt zurückgekehrt.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front:
Zwischen Ochridasee und Cerna war das Feuer lebhafter als sonst.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Eine neue italienische Offensive

Wien, 30. September.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Der Südteil der Hochfläche von Bainsizza-Heiliger Geist und der Monte San Gabriele wurden gestern wieder zum Schauplatz erbitterter Kämpfe. Die Italiener drangen nirgends durch.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Eine Schlacht an der Euphratfront

Konstantinopel, 30. September.
Kaukasusfront: An einzelnen Stellen der Front beiderseitige Feuertätigkeit.
Sinaifront: Beiderseitig heftiges Artilleriefeuer und Fliegertätigkeit.
Im Luftkampf wurde ein feindliches Flugzeug zum Niedergehen hinter den feindlichen Stellungen gezwungen. Zwei andere entkamen durch die Flucht.
Euphratfront: Bei Tagesanbruch des 28. September beschoß der Feind mehrere Stunden lang mit verschiedenem Kaliber die Stellungen, die unsere vordersten Vortruppen bereits geräumt hatten. Anschließend versuchte der Gegner mit 6 Bataillonen vorzugehen. Das Gefecht dauert noch an. Während dieser Kämpfe wurden 4 feindliche Flieger durch unser Feuer von der Erde aus zum Landen hinter den eigenen Linien gezwungen.
Von den übrigen Fronten sind keine Ereignisse gemeldet.

 

Der 1. Weltkrieg im September 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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