Der Weltkrieg am 20. November 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erfolgloser italienischer Gegenangriff am Monte Tomba

Großes Hauptquartier, 20. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Der Artilleriekampf in Flandern nahm gestern nachmittag vom Houthoulster Walde bis Zandvoorde bedeutend zu und hielt auch die Nacht über mit unverminderter Heftigkeit an. Starkes Zerstörungsfeuer lag auf dem Kampfgebiet bei Poelkapelle und Passchendaele.
Auch im Artois beiderseits der Scarpe, bei Bullecourt und Queant lebte die Gefechtstätigkeit auf. Feindliche Aufklärungsabteilungen wurden im Nahkampf zurückgeworfen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nördlich von Soissons und auf dem östlichen Maasufer war das Feuer gegen die Vortage erheblich gesteigert. Ihm folgte gegen den Chaume-Wald der Angriff eines französischen Bataillons; es wurde mit schweren Verlusten und unter Einbuße von Gefangenen abgewiesen. Unser Vernichtungsfeuer zerschlug den noch mehrfach am Abend zur Wiederholung der Angriffe sich rüstenden Feind in seiner Bereitstellung.
Unternehmungen eigener Abteilungen nördlich und östlich von Verdun hatten Erfolg.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front:
Auf dem westlichen Wardarufer drangen bulgarische Stoßtrupps in die französischen Gräben ein und machten Gefangene.
Italienische Front:
Starke Gegenangriffe der Italiener gegen die von uns eroberten Stellungen am Nordhange des Monte Tomba führten gestern zu erbitterten Kämpfen. Das Feuer unserer Artillerie und Maschinengewehre lichtete die Reihen des in dichten Haufen anstürmenden Feindes. Die Infanterie warf ihn in seine Ausgangsstellungen zurück. Starkes Feuer hält in diesem Kampfabschnitte an.
An der unteren Piave nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Heftige Kämpfe an den Straßen nach Cambrai

Berlin, 20. November, abends. (Amtlich.) 
Lebhafte Feuertätigkeit bei Poelkapelle und Passchendaele. 
Im Gebiet zwischen den von Bapaume und Péronne auf Cambrai führenden Straßen hat der Engländer mit starken Kräften angegriffen und Gelände gewonnen. Unsere Gegenmaßnahmen sind in vollem Fluß. 
Im Osten keine größeren Kampfhandlungen. 
Aus Italien nichts Neues.
1)

 

Ein englischer Monitor durch ein U-Boot vernichtet


Oberleutnant zur See Wendlandt

Berlin, 20. November. (Amtlich.) 
Eines unserer U-Boote, Kommandant Oberleutnant zur See Wendlandt, griff am 11. November an der syrischen Küste operierende feindliche Seestreitkräfte, die sich auf geringer Wassertiefe hinter Netzen sicher glaubten, mit hervorragendem Schneid an und vernichtete einen großen englischen Monitor sowie einen Zerstörer durch Torpedodoppelschuß. Der Feind hatte beim Untergang der Schiffe erhebliche Mannschaftsverluste. 

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 20. November.
Amtlich wird verlautbart:
In dem Gebirge zwischen der Brenta und der Piave wird an den Nordhängen des Monte Tomba erbittert gekämpft. Alle Versuche der Italiener, verloren gegangene Stellungen durch opferreiche Gegenstöße zurückzugewinnen, blieben erfolglos. Der Feind erlitt schwere Verluste.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der 1. Weltkrieg im November 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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