Der deutsche Heeresbericht:
Fortdauer
der Schlacht von Cambrai -
Höhen zwischen Brenta und Piave erstürmt
Leutnant
v. Eschwege
Großes
Hauptquartier, 22. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern beschränkte sich der Artilleriekampf auf Störungsfeuer,
das erst am Abend zwischen Poelkapelle und Passchendaele an Heftigkeit
zunahm.
Vorstöße englischer Abteilungen nördlich von Lens und
südlich von der Scarpe wurden abgewiesen.
Der starken Feuersteigerung am gestrigen Morgen bei Riencourt folgten
nur schwächere englische Angriffe, die in unserem Feuer zusammenbrachen.
Die Schlacht südwestlich von Cambrai dauert an.
Durch Masseneinsatz von Panzerkraftwagen und Infanterie und durch Vortreiben
seiner Kavallerie suchte der Feind den ihm am ersten Angriffstage versagt
gebliebenen Durchbruch zu erzwingen. Er ist ihm nicht gelungen. Wohl konnte
er über unsere vorderen Linien hinaus geringen Boden gewinnen. Größere
Erfolge vermochte er nicht zu erzielen.
Die von unserer Artillerie und den Maschinengewehren wirksam gefaßten
und stark gelichteten Verbände traf der Gegenstoß unserer tapferen
Infanterie. Auf dem Westufer der Schelde warf sie den Feind auf Anneux
und Fontaine, auf dem östlichen Ufer in seine Ausgangsstellungen
südlich von Rumilly zurück.
Vor und hinter unseren Linien liegen, auf das ganze Schlachtfeld verteilt,
die Trümmer zerschossener Panzerkraftwagen. An ihrer Zerstörung
hatten auch unsere Flieger und Kraftwagengeschütze hervorragenden
Anteil.
Mit Einbruch der Dunkelheit ließ die Gefechtstätigkeit auf
dem Schlachtfelde nach.
Südlich von Vendhuille hat der Feind seine Angriffe nicht wiederholt.
Eine starke französische Abteilung drang in der Südfront von
St. Quentin in unsere Linie ein. Im Gegenstoß wurde sie hinausgeworfen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Im Zusammenhang mit dem englischen Angriff hat auch der Franzose zwischen
Craonne und Berry-au-Bac mit starken Vorstößen gegen unsere
Stellungen begonnen. Heftiger Feuerkampf, der vom frühen Morgen mit
kurzer Feuerpause den ganzen Tag über anhielt, ging ihnen voraus.
Nordöstlich von La Ville-aux-Bois ist ein Franzosennest zurückgeblieben.
In den anderen Abschnitten haben wir den Feind im Feuer und dort, wo er
eindrang, im Nahkampf zurückgeschlagen.
Eigene Unternehmungen hatten Erfolg und brachten Gefangene ein.
Leutnant Böhme errang durch Abschuß eines feindlichen Fliegers
seinen 22. Luftsieg.
Östlicher Kriegsschauplatz und mazedonische Front:
Nichts Besonderes.
Leutnant v. Eschwege brachte einen feindlichen Fesselballon zum Absturz
und errang damit seinen 20. Luftsieg.
Italienische Front:
Tiroler Kaiserschützen und württembergische Truppen erstürmten
zwischen Brenta und Piave die Gipfel des Monte Fontana Secca und des Monte
Spinuccia.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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