Der Weltkrieg am 22. Dezember 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue italienische Gegenangriffe am Monte Asolone gescheitert

Großes Hauptquartier, 22. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Bei Westroosebeke sowie bei Quéant und Moeuvres vorübergehend erhöhte Artillerietätigkeit. In kleineren Vorfeldkämpfen wurden Gefangene gemacht.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
In einzelnen Abschnitten längs der Ailette, in der Champagne und auf dem östlichen Maasufer lebte das Artillerie- und Minenfeuer in den Abendstunden auf.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Ein Erkundungsvorstoß nordöstlich von Thann führte zur Gefangennahme einer größeren Anzahl Franzosen.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Nichts Neues.
Mazedonische Front:
Im Cerna-Bogen, zwischen Wardar und Dojransee und in der Struma-Ebene verstärkte sich zeitweise das Artilleriefeuer.
Italienische Front:
Am Nachmittage griff der Italiener den Monte Asolone und die westlich davon gelegenen Höhen vergeblich an. Auch am Abend erneut durchgeführte feindliche Angriffe scheiterten. Die Feuertätigkeit zwischen Brenta und Piave rege.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Die Eröffnung der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk

Brest- Litowsk, 22. Dezember. 
Heute um 4 Uhr nachmittags sind in Brest-Litowsk die Friedensverhandlungen in feierlicher Sitzung eröffnet worden. 
Seine Königliche Hoheit Prinz Leopold von Bayern begrüßte die Vertreter der Mächte des Vierbundes und Rußlands mit dem Wunsche, daß auch die nun begonnenen Verhandlungen möglichst bald zu einem die Völker beglückenden Frieden führen möchten. 
Staatssekretär v. Kühlmann übernahm auf Vorschlag des Alterspräsidenten Hakki Pascha den Vorsitz und hielt eine Ansprache, in der er u. a. sagte : "Nach der Lage der Verhältnisse kann nicht die Rede davon sein, ein bis in die kleinsten Einzelheiten ausgearbeitetes Friedensinstrument bei den jetzt begonnenen Beratungen herzustellen. Was mir vorschwebt, ist die Festsetzung der wichtigsten Grundsätze und Bedingungen. Auf Einladung des Vorsitzenden entwickelte hierauf der erste russische Vertreter in längerer Rede die Grundlagen des russischen Friedensprogramms.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 22. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Feindliche Angriffe gegen den Monte Asolone und die westlich anschließenden Höhen scheiterten.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 22. Dezember.
Mazedonische Front:
Im Cerna-Bogen und westlich Dojran war das Artilleriefeuer ein wenig heftiger. Auf der übrigen Front mäßige Feuertätigkeit. Am Butlovosee versuchten einige englische Kompagnien unsere Verteidigungstruppen anzugreifen, wurden jedoch durch Feuer abgewiesen. Längs der unteren Struma Erkundungen.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 22. Dezember.
Palästinafront: Bei El Tire stärkeres Artilleriefeuer, sonst nur geringe Gefechtstätigkeit.

 

General Guillaumat Oberbefehlshaber der Saloniki-Armee

General Sarrail
General Sarrail

Paris, 22. Dezember. 
Die Agence Havas meldet: 
Auf Grund von Erwägungen allgemeiner Art hat die Regierung beschlossen, General Sarrail im Oberbefehl der verbündeten Armeen der Orientarmee durch General Guillaumat zu ersetzen.
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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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