Der Weltkrieg am 18. Januar 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Geringe Gefechtstätigkeit an der Westfront

Großes Hauptquartier, 18. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf dem größten Teil der Front war die Gefechtstätigkeit gering, lebhafter in der Gegend südwestlich von Cambrai.
Bei kleineren Unternehmungen nördlich und nordwestlich von Prosnes wurden Gefangene eingebracht.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
   Ludendorff.
1)

 

Ein italienischer Truppentransportdampfer versenkt

Berlin, 18. Januar. (Amtlich.)
Eines unserer U-Boote versenkte in Sicht der tripolitanischen Küste den vollbesetzten, bewaffneten italienischen Truppentransportdampfer "Regina Elena" (7940 Brutto-Registertonnen); Geschützfeuer von Land vermochte nicht, das U-Boot an der planmäßigen Durchführung seines Angriffs zu hindern.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

 

Eröffnung der russischen Konstituante

Petersburg, 18. Januar. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.)
Um 4 Uhr nachmittags ist im Taurischen Palast die Verfassunggebende Versammlung von dem Vorsitzenden des Hauptausschusses der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte Swerdlow eröffnet worden, der eine Erklärung des Hauptausschusses verlas.
1)

 

Abreise Trotzkis von Brest-Litowsk - Vertagung auf zehn Tage

Trotzki
Trotzki
Joffe
Joffe

Brest-Litowsk, 18. Januar.
Die Kommission für politische und territoriale Fragen besprach heute die Frage, in welcher Weise die Abstimmung über die staatliche Zukunft derjenigen besetzten Gebiete erfolgen sollte, denen Rußland das Selbstbestimmungsrecht einräumt, sowie die Fragen betreffend den Umfang des unter Artikel II des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs fallenden Gebietes, das Verhältnis des Kaukasus zur Petersburger Regierung sowie die Aalands-Inseln. Am Schlusse der Nachmittagssitzung erklärte Herr Trotzki, daß er aus innerpolitischen Gründen gezwungen sei, sich für die Dauer von etwa einer Woche nach Petersburg zu begeben. Da übrigens die Kommissionsverhandlungen zur vollen Durchberatung des Verhandlungsgegenstandes in seinen Details geführt hätten, schlage er vor, die Beratungen der politischen Kommission bis zum 29. d. M. zu vertagen. Mit seiner Abreise gehe die Führung der russischen Delegation auf Herrn Joffe über.
Seitens der Mittelmächte nahm man diese Erklärung zur Kenntnis und gab der Hoffnung Ausdruck, daß nach Rückkehr Herrn Trotzkis eine volle Einigung zu erzielen sein werde.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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