Der Weltkrieg am 30. März 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

BRITISCHER HEERESBERICHT - FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Beaucourt und Mézières genommen

Großes Hauptquartier, 30. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Auf dem Schlachtfelde nördlich von der Somme ist die Lage unverändert. Ayette wurde vom Feinde gesäubert. 
Zwischen Somme und Avre warfen wir Engländer und die ihnen zu Hilfe geeilten Franzosen aus Teilen ihrer vorderen Stellungen und nahmen Beaucourt und Mézières. 
Französische Angriffe gegen Montdidier scheiterten. 
Die Franzosen haben nunmehr auch mit der Zerstörung von Laon begonnen. Durch anhaltende Beschießung wurde die Kathedrale erheblich beschädigt.
Leutnant Bongartz schoß seinen 32. und 33., Leutnant Udet seinen 22. Gegner ab.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Fortschritte zwischen Somme und Oise

Berlin, 30. März, abends. (Amtlich.) 
Zwischen Somme und Oise machten wir im Angriff Fortschritte.
1)

 

Der deutsch-russische Friedensvertrag in Kraft - Austausch der Ratifikationsurkunden

Berlin, 30. März.
Der Austausch der deutschen und der russischen Ratifikationsurkunden zu dem am 3. März in Brest unterzeichneten Friedensvertrag und dem Zusatzvertrag ist gestern abend um 8 Uhr im Auswärtigen Amt zwischen dem stellvertretenden Staatssekretär Freiherrn von dem Bussche-Haddenhausen und dem russischen Sondergesandten Petroff vorzogen worden. Herr Petroff, den der Moskauer Kongreß als den Berichterstatter über die auswärtigen Angelegenheiten mit der Übermittlung der Ratifikationsurkunde betraut hatte, reist heute nacht nach Moskau zurück.
Der Austausch der Ratifikationsurkunden zwischen Rußland und den mit Deutschland verbündeten Mächten wird nachfolgen, sobald die beiderseitigen Urkunden im Auswärtigen Amte vorliegen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 30. März. 
Amtlich wird verlautbart:
An der Piave-Insel Pappadopuli wiesen unsere Sicherungstruppen einen italienischen Vorstoß ab. Auch sonst war die Gefechtstätigkeit im Südwesten lebhafter.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der britische Heeresbericht:

30. März 1918.
Die Schlacht hat heute morgen nördlich der Somme nach kurzer Pause wieder eingesetzt. Der Feind erneuerte gestern seine kostspieligen und nutzlosen Sturmangriffe in der Gegend Boiry - Boyelles und unmittelbar nördlich der Somme. Alle diese Angriffe, die mit beträchtlichen Beständen frischer Truppen unternommen wurden, wurden mit starken Verlusten für den Feind zurückgewiesen. Wir behaupteten unsere sämtlichen Stellungen unversehrt und haben eine Anzahl Gefangene gemacht. Diese Angriffe waren begleitet von heftigem Geschützfeuer auf unsere Verteidigungsanlagen östlich von Arras. Südlich der Somme und zwischen der Somme und der Avre wurde weitergekämpft. Angriffe und Gegenangriffe folgten nach häufigen Pausen. Der Feind vermochte sich heute vormittag einen Weg nach dem Dorfe Demuin (Tal der Luce) zu bahnen. Indessen halten ihn unsere Truppen an der Westgrenze des Dorfes in Schach.

 

Der französische Heeresbericht:

30. März 1918.
Die auf der Front Moreuil - Lassigny im Gange befindliche Schlacht dauerte den ganzen Tag über mit wachsender Heftigkeit an und dehnte sich noch aus. Auf einer Ausdehnung von 60 km verdoppelten die deutschen Streitkräfte trotz den gewaltigen in ihren Reihen durch unser Feuer angerichteten Verheerungen ihre Anstürme gegen unsere Linien. Unsere heldenhaften Truppen warfen sich mit Todesverachtung in die Schlacht und hielten durch unaufhörliche Gegenangriffe überall den wütenden Stoß des Feindes auf. Namentlich die Gegend von Rovillers – Le Plemont – Plessis-Le-Roy war der Schauplatz erbitterter Kämpfe Diese Dörfer wechselten oft den Besitzer. Zwei deutsche Angriffe, denen es gelungen war, in Le Plemont und im Park von Plessis-Le-Roy Fuß zu fassen, wurden durch die prächtigen Gegenangriffe unserer Truppen wieder weggefegt und die frühere Linie wieder hergestellt.

 

Foch Generalissimus der französisch-englischen Armeen

Frankreich Erster Weltkrieg: General Foch
Foch

London, 30. März.
"Morning Post" meldet:
In voller Übereinstimmung mit Haig beschloß die französische und die englische Regierung, Foch zum Generalissimus der französisch-englischen Armeen an der Westfront für die Dauer der gegenwärtigen Operationen zu ernennen.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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