Der Weltkrieg am 5. April 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT  - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue Erfolge in Richtung Amiens

Hamel, Castel, Mailly erobert - Bisher 90000 Gefangene, 1300 Geschütze - Der deutsch-türkische Erfolg am Jordan

Großes Hauptquartier, 5. April. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Wir griffen gestern südlich der Somme und zu beiden Seiten von Moreuil an und warfen den Feind aus seinen starken Stellungen. Englische und französische Reserven stießen unseren Truppen entgegen. Ihr Ansturm zerschellte in unserem Feuer. Nach hartem Ringen haben wir zwischen Somme und Luce-Bach Hamel sowie die Waldstücke nordöstlich und südöstlich von Villers-Bretonneux, auf dem Westufer der Avre Castel und Mailly genommen. 
Der Feind leistete auf der ganzen Front verzweifelten Widerstand. Seine blutigen Verluste sind daher ungewöhnlich schwer. Wir machten einige tausend Gefangene. 
Nach beendeter Feststellung beträgt die Zahl der von der Armee des Generals v. Hutier in der Zeit vom 21. bis 28. März eingebrachten Gefangenen 51218, der eroberten Geschütze 729. Damit ist die bisherige Gesamtbeute auf mehr als 90000 Gefangene und über 1300 Geschütze gestiegen. 
Zur Vergeltung für die seit einigen Tagen anhaltende Beschießung unserer Unterkünfte in Laon durch die Franzosen haben wir Reims unter Feuer genommen. 
In der Champagne und auf dem Ostufer der Maas brachten erfolgreiche Vorstöße Gefangene ein. 
Vor Verdun blieb der tagsüber gesteigerte Feuerkampf auch während der Nacht lebhaft. 
Osten: 
In der Ukraine nahmen wir feindlichen Banden an der Bahnlinie Poltawa-Konstantinograd 28 mit französischen Gewehren und Munition beladene Eisenbahnwagen und mehr als eine Million Artilleriegeschosse ab. Im Dnjeprtale vordringende Truppen haben nach Kampf Jekaterinoslaw genommen. 
Asiatischer Kriegsschauplatz: 
Deutsche Truppen haben im Verein mit osmanischen Kräften englische nach Überschreiten des Jordans über Es-Salt und auf Amman vorgedrungene Infanterie- und Kavallerie-Brigaden in mehrtägigem Kampf gegen den Jordan zurückgeworfen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Französische Gegenangriffe westlich der Avre gescheitert

Berlin, 5. April, abends. (Amtlich.)
Artilleriekämpfe und örtliche Infanteriegefechte beiderseits der Somme. - Auf dem Westufer der Avre scheiterten starke französische Gegenangriffe. - Lebhafte Feuertätigkeit vor Verdun.
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Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 5. April. 
Mazedonische Front: 
Zwischen Ochrida- und Prespasee beschoß unsere Artillerie erfolgreich mehrere feindliche Sammelpunkte. Bei Bitolia im Cernabogen und in der Moglenagegend nahm die beiderseitige Feuertätigkeit zu. An der unteren Struma Patrouillenzusammenstöße.
Im Cernabogen schoß Vizefeldwebel Fiseler im Luftkampf ein französisches Flugzeug ab, das hinter unseren Stellungen niederfiel.
Dobrudschafront: 
Waffenstillstand.

 

Der türkische Heeresbericht:

Der türkische Vormarsch im Kaukasus

Konstantinopel, 5. April.
Kaukasus-Front: Unsere Truppen haben auf breiter Front den Vormarsch fortgesetzt. Nördlich des Wansees wurde Erdschisch nach heftigem Kampfe besetzt. Starke Vorstellungen und befestigte Ortschaften westlich von Sari Kanisch sind erstürmt. Ardahan ist genommen. 34 Mörser und viel Munition gelangten hier in unseren Besitz.
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Der 1. Weltkrieg im April 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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