Der Weltkrieg am 6. April 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erweiterung der Brückenkopfstellung von Albert

Großes Hauptquartier, 6. April. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Örtliche Unternehmungen bei Bucquoy und südlich von Hébuterne brachten Gefangene mit zahlreichen Maschinengewehren ein. Ein englischer Vorstoß auf Puisieux scheiterte. 
Auf dem Westufer der Ancre erweiterten wir im Angriff unsere Brückenkopfstellung beiderseits von Albert. 
Südlich von der Somme lebhafte Feuerkämpfe und kleinere erfolgreiche Infanteriegefechte. Eisenbahnanlagen bei Amiens wurden beschossen. 
Französische Angriffe in breiten Abschnitten zwischen Moreuil und Montdidier versuchten uns den Gewinn des 4. April zu entreißen; sie brachen unter den schwersten Verlusten zusammen. Montdidier lag unter französischem Feuer. 
Vor Verdun nahm die Kampftätigkeit der Artillerien an Stärke zu. 
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Einbruch in die feindliche Stellung südlich der Oise

Berlin, 6. April, abends. (Amtlich.)
Von dem Schlachtfelde zu beiden Seiten der Somme nichts Neues. Französische Angriffe auf dem Westufer der Avre scheiterten. - Südlich von der Oise sind wir in die feindliche Stellung bei Amigny eingedrungen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 6. April. 
Amtlich wird verlautbart:
In Italien ließ die Gefechtstätigkeit wieder nach.

 Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 6. April. 
Mazedonische Front: 
Westlich Bitolia und im Cernabogen machte der Feind mehrere Feuerüberfälle in der Gegend der Moglena und südlich Huma. Das beiderseitige Artilleriefeuer war lebhafter westlich vom Wardar. Nach Handgemenge mit feindlichen Infanterieabteilungen brachten unsere Patrouillen griechische und französische Gefangene ein. Mehrere englische Kompagnien, die gegen unsere Vorposten nordöstlich des Dojransees vorgingen, wurden durch Feuer vertrieben, erlisten empfindliche Verluste und ließen mehrere Gefangene in unserer Hand. An der unteren Struma Patrouillengefechte. 
Im Strumatal schoß unser Flieger Major Max Popkristeff im Luftkampf ein englisches Flugzeug ab, das hinter den feindlichen Linien abstürzte.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 6. April. 
Palästinafront: Die Gefechtstätigkeit hielt sich in den üblichen Grenzen, stellenweise etwas lebhafteres Artilleriefeuer.
Kaukasusfront: Im weiteren Vordringen haben unsere Truppen beiderseits des Wansees nach hartem Kampfe Wastan und Arnis genommen. In Arnis wurden 4 Motorboote, Kähne, mehrere Geschütze und Maschinengewehre mit Munition erbeutet. Feindliche Banden flüchteten unter Zurücklassung vieler Toten nach Osten. Sari Kamich ist von uns genommen. Im Nachtangriff wurde der Gegner aus seinen westlich der Stadt befindlichen stark befestigten Stellungen geworfen. Seine Verfolgung in Richtung Kars ist aufgenommen. Unser Vormarsch auf Batum macht gute Fortschritte.

 

Der 1. Weltkrieg im April 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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