Der Weltkrieg am 3. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Teilangriffe westlich Château-Thierry abgewiesen

Großes Hauptquartier, 3. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Erfolgreiche Erkundungsgefechte, stärkere Verstöße der Engländer bei Merris und Moyenneville (südlich von Arras) scheiterten. In örtlichen Kämpfen nordwestlich von Arras machten wir Gefangene.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nördlich der Aisne haben sich heute früh örtliche Kämpfe entwickelt. Zwischen Aisne und Marne hielt rege Tätigkeit des Feindes an. Teilangriffe bei St. Pierre-Aigle und westlich von Château-Thierry wurden abgewiesen.
Aus einem amerikanischen Geschwader von 9 Einheiten wurden 4 Flugzeuge abgeschossen. Leutnant Udet errang hierbei seinen 39., Leutnant Löwenhardt seinen 33. und 34. Luftsieg. Leutnant Friedrich und Vizefeldwebel Thom schossen ihren 20. Gegner ab.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Teilkämpfe nördlich der Aisne 

Berlin, 3. Juli, abends. (Amtlich.)
Örtliche Teilkämpfe nördlich der Aisne.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienische Sturmangriffe an der Piave-Mündung abgeschlagen

Jagdflieger 1. Weltkrieg: Oberleutnant Barwig
Oberleutnant Barwig

Wien, 3. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Gestern am frühen Morgen setzte an der ganzen Piave-Front von Susegana abwärts heftiges italienisches Geschützfeuer ein, das sich südlich von San Dona in mehreren Abschnitten bis zum Trommelfeuer steigerte. Einige Stunden später ging im Piave-Mündungsgebiet die feindliche Infanterie zum Angriff über. In erbittertsten, den ganzen Tag über währenden Kämpfen vermochte der Gegner, abgesehen von kleinem Raumgewinn bei Chiesenuova, nirgends einen Erfolg zu erringen. Auch sein Versuch am Südflügel, bei Revedoli unter dem Schutze feindlicher Seestreitkräfte Infanterie an Land zu werfen, scheiterte in unserem Feuer. Ein italienischer Übergangsversuch bei Zenson wurde vereitelt.
An der venezianischen Gebirgsfront war die Kampftätigkeit gleichfalls außerordentlich rege, westlich des Asolone wurde ein starker Angriff durch das bewährte niederösterreichische Infanterieregiment Nr. 49 im Gegenstoß aufgefangen. Auch nördlich des Col del Rosso und bei Asiago wiesen wir italienische Infanterievorstöße ab.
An der Tiroler Westfront mäßiger Artilleriekampf.
Wie nachträglich festgestellt wurde, war es Oberleutnant Barwig, der mit Zugführer Kauer als Pilot den vielgenannten italienischen Jagdflieger, Major Barcca, am 9. Juni abgeschossen hat.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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