Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Italienische
Sturmangriffe an der Piave-Mündung abgeschlagen
Oberleutnant Barwig
Wien, 3. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Gestern am frühen Morgen setzte an der ganzen Piave-Front von
Susegana abwärts heftiges italienisches Geschützfeuer ein, das
sich südlich von San Dona in mehreren Abschnitten bis zum Trommelfeuer
steigerte. Einige Stunden später ging im Piave-Mündungsgebiet
die feindliche Infanterie zum Angriff über. In erbittertsten, den
ganzen Tag über währenden Kämpfen vermochte der Gegner,
abgesehen von kleinem Raumgewinn bei Chiesenuova, nirgends einen Erfolg
zu erringen. Auch sein Versuch am Südflügel, bei Revedoli unter
dem Schutze feindlicher Seestreitkräfte Infanterie an Land zu werfen,
scheiterte in unserem Feuer. Ein italienischer Übergangsversuch bei
Zenson wurde vereitelt.
An der venezianischen Gebirgsfront war die Kampftätigkeit gleichfalls
außerordentlich rege, westlich des Asolone wurde ein starker Angriff
durch das bewährte niederösterreichische Infanterieregiment
Nr. 49 im Gegenstoß aufgefangen. Auch nördlich des Col del
Rosso und bei Asiago wiesen wir italienische Infanterievorstöße
ab.
An der Tiroler Westfront mäßiger Artilleriekampf.
Wie nachträglich festgestellt wurde, war es Oberleutnant Barwig,
der mit Zugführer Kauer als Pilot den vielgenannten italienischen
Jagdflieger, Major Barcca, am 9. Juni abgeschossen hat.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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