Der Weltkrieg am 19. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Französische Tanks in Erwartung des Angriffsbefehls
Französische Tanks in Erwartung des Angriffsbefehls

 Der deutsche Heeresbericht:

Die französische Gegenoffensive im Gange - Der feindliche Durchbruch vereitelt

Jagdflieger 1. Weltkrieg: Leutnant Bolle
Leutnant Bolle

Jagdflieger 1. Weltkrieg: Oberleutnant Göring
Oberleutnant Göring

Großes Hauptquartier, 19. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Die Kampftätigkeit lebte am Abend auf. Bei Erkundungen machten wir mehrfach Gefangene.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Aisne und Marne ist die Schlacht von neuem entbrannt. Der Franzose hat dort seine langerwartete Gegenoffensive begonnen.
Durch Verwendung stärkster Geschwader von Panzerkraftwagen gelang es ihm zunächst, überraschend an einzelnen Stellen unsere vorderste Infanterie- und Artillerielinie einzubrechen und unsere Linien zurückzudrücken. Weiterhin haben unsere Stellungsdivisionen im Verein mit bereitstehenden Reserven einen feindlichen Durchbruch vereitelt. Gegen Mittag waren die französischen Angriffe in der Linie südwestlich von Soissons-Neuilly - nordwestlich von Château-Thierry zum Scheitern gebracht. Am Nachmittage brachen an der ganzen Angriffsfront sehr starke Teilangriffe des Feindes an unseren neuen Linien zusammen.
Die dem Kampffelde zustrebenden feindlichen Kolonnen waren das Ziel unserer erfolgreichen Schiachtflieger.
Unsere Jagdflieger schossen 32 Flugzeuge des Gegners ab. Leutnant Löwenhard errang seinen 38. und 39., Leutnant Bolle seinen 23. und 24., Oberleutnant Göring seinen 22. Luftsieg.
Gegen die Südfront der Marne hat der Franzose nach seinen Mißerfolgen am 16. und 17. Juli nur noch Teilangriffe südöstlich von Mareuil geführt; sie wurden abgewiesen.
Zwischen Marne und Reims und östlich von Reims blieb die Gefechtstätigkeit auf örtliche Kampfhandlungen beschränkt. Feindliche Angriffe im Königswalde und beiderseits von Pourcy scheiterten. Bei erfolgreichem Vorstoß nordwestlich von Prosnes und bei Abwehr feindlicher Teilangriffe an der Suippes und beiderseits von Perthes machten wir Gefangene. Die Zahl der seit 15. Juli eingebrachten Gefangenen hat 20000 überschritten.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Der 1. Weltkrieg: Englische und französische Kolonialtruppen im Wald von Villers-Cotterets während der Gegenoffensive
Englische und französische Kolonialtruppen im Wald von Villers-Cotterets während der Gegenoffensive

 

Neuer französischer Durchbruchsversuch gescheitert

Berlin, 19. Juli, abends.
Örtliche Kämpfe nördlich der Lys. Auf dem Schlachtfelde zwischen Aisne und Marne ist ein erneuter französischer Durchbruchsversuch unter schwersten Verlusten für den Feind gescheitert.
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Feindlicher Luftangriff auf Tondern

Berlin, 19. Juli.
Bei einem heute früh von mehreren feindlichen Flugzeugen auf unsere Luftschiffanlagen bei Tondern ausgeführten Angriffe wurde nur einiger Sachschaden, kein Personalverlust verursacht.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 19. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Im Raume beiderseits von Asiago wurden artilleristisch stark vorbereitete Vorstöße des Feindes teils durch Feuer, teils im Gegenstoß zurückgeschlagen. Ebenso scheiterte im Brentatal ein italienischer Vorstoß.
In Albanien Plänkeleien der Sicherungstruppen.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 19. Juli.
Mazedonische Front:
An mehreren Stellen beiderseits Artillerietätigkeit, die zeitweilig lebhafter war.
Zwischen Wardar und Dojransee Patrouillenzusammenstöße. Im Strumatal zerstreuten wir mehrere griechische Kompagnien, die versuchten, sich unseren Posten zu nähern.

 

Der französische Heeresbericht:

19. Juli.
Die gestern zwischen der Aisne und der Marne begonnene Schlacht dauerte mit äußerster Heftigkeit den ganzen Tag über fort. Der Feind reagierte auf der ganzen Linie mit beträchtlichen Reserven und suchte unsere Vorposten aufzuhalten. Trotz seinen Anstrengungen setzten wir unseren Vormarsch auf dem größten Teile der Front fort. Links behaupteten wir uns auf den Hochflächen südwestlich von Soissons und in der Gegend von Chaudun. Im Zentrum überschritten wir stellenweise die Linie Vauxcastille-Villers-Helon-Noroy-sur-Ourcq. Zur Rechten eroberten unsere Truppen im zähen Kampfe die Hochfläche nordwestlich Bonnes sowie die Höhen nördlich Courchamps. Wir rückten ferner über Torcy hinaus vor.

 

Der Cunard-Dampfer "Carpathia" versenkt

Washington, 19. Juli.
Reuter meldet:
Der Cunarddampfer "Carpathia" (13603 Tonnen), nach dem Auslande bestimmt, wurde am 17. Juli im Atlantischen Ozean torpediert. Die Überlebenden werden morgen landen.
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Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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