Der Weltkrieg am 28. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vorfeldgefechte vor neuen Stellungen

Großes Hauptquartier, 28. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Rege Erkundungstätigkeit. Stärkere Vorstöße des Feindes nördlich der Lys, beiderseits der Somme und nordwestlich von Montdidier wurden abgewiesen. In einzelnen Abschnitten Artillerietätigkeit.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An der Kampffront verlief der Tag ruhig. Kleinere Infanteriegefechte im Vorgelände neuer Stellungen.
In der Champagne drang der Feind bei örtlichem Angriff in unsere vorderen Linien südlich vom Fichtelberge ein. Unser Gegenstoß warf ihn größtenteils wieder zurück.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 28. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Im Südwesten keine größeren Kampfhandlungen.
In Albanien wurden bei Ardenica abermals mehrere italienische Vorstöße abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 28. Juli.
Palästinafront: Beiderseitige Artilleriekämpfe von geringer Stärke und rege Fliegertätigkeit.
Eine starke feindliche Aufklärungsabteilung wurde gestern nacht östlich der Straße Jerusalem-Nablus vertrieben.
Neue Kämpfe um Maan und die Bahnlinie nördlich davon führten am 26. Juli wiederum zu einem stolzen Erfolge unserer Waffen. Mehrere tausend Mann zählende, von den Engländern mit vielen Geschützen und Maschinengewehren ausgerüstete Rebellenverbände verbluteten sich unter persönlicher Führung ihrer Stammesoberhäupter in vergeblichen, vom frühen Morgen bis zum späten Abend anhaltenden Angriffen. Unsere tapferen Besatzungen schlugen alle Angriffe ab. Bei Dschardun faßten unsere Verstärkungen den Angreifer von Norden und Süden und schlugen ihn in regellose Flucht. Viele tote Rebellen bedecken das Schlachtfeld. Unsere Flieger griffen westlich von Maan ein großes feindliches Truppenlager mit zahlreichen Bomben und Maschinengewehren an.

 

Der französische Heeresbericht:

28. Juli.
Nördlich der Marne setzten unsere Truppen ihren Vormarsch fort. In der Gegend des Ourcq warfen wir trotz dem Widerstand des Feindes, der sich bemühte, den Übergang über den Fluß zu verhindern, feindliche vorgeschobene Truppenteile auf das Nordufer zurück und drangen in Fère-en-Tardenois ein. Nordöstlich des Waldes von Riz erreichten wir Champvoisy. Auf unserem rechten Flügel nahmen unsere Truppen Anthenay, Olizyund Violaine und näherten unsere Linie fühlbar der Straße Reims-Dormans.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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