Der Weltkrieg am 3. September 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Französische Artillerie feuert
Französische Artillerie feuert am Rande des Waldes vom Champien
Aufnahme vom 3. September 1918

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue Großkämpfe von der Scarpe bis zur Aisne

Deutsche Jagdflieger im 1. Weltkrieg: Oberleutnant Lörzer
Oberleutnant Lörzer

Großes Hauptquartier, 3. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Böhn:
Zwischen Ypern und La Bassée erfolgreiche Infanteriegefechte im Vorgelände unserer neuen Stellungen.
Zwischen Scarpe und Somme setzte der Engländer seine Angriffe fort. Südöstlich von Arras gelang es ihm, durch Einsatz stark überlegener Kräfte unsere Infanterielinien beiderseits der Chaussee Arras-Cambrai einzustoßen. In der Linie Etaing-Ostrand Dury östlich Cagnicourt - nordwestlich Queant - Nordrand Noreuil fingen wir den Stoß des Feindes auf. Mehrfache Versuche des Gegners, über die Höhen von Dury und östlich Cagnicourt gegen den Kanal weiter vorzudringen, scheiterten an dem Eingreifen unserer bereitstehenden
Reserven. Beiderseits von Bapaume, teilweise mit Panzerwagen, teilweise mit stärkster Artillerievorbereitung vorgetragene Angriffe des Feindes wurden abgewiesen. Nördlich der Somme haben wir nach heftigen Kämpfen die Höhen östlich von Sailly-Moislains
-Aizecourt le Haut-Ostrand Péronne gehalten.
Beiderseits der Bahn Nesle-Ham schlug das in den letzten Kämpfen besonders bewährte Reserve-Infanterieregiment Nr. 271 auch gestern wieder mehrfache Angriffe der Franzosen ab. Sonst zwischen Somme und Oise nur Artillerietätigkeit.
Nach mehrstündiger stärkster Artillerievorbereitung griffen Franzosen, durch marokkanische und amerikanische Divisionen verstärkt, am Nachmittage zwischen Oise und Aisne an. Die aus der Ailette-Niederung gegen Pierremande und Folembray vorbrechenden Angriffe scheiterten in unserem Feuer. An einzelnen Stellen warf unser Gegenstoß den Gegner zurück. In den Waldstücken westlich und südlich von Coucy le Château drückte der Feind unsere vorderen Linien etwas von der Ailette ab. Zwischen Ailette und Aisne sind mehrfach wiederholte sehr starke Angriffe des Feindes gescheitert. Gardekürassiere, Leibkürassiere und 8. Dragoner unter Führung ihres Kommandeurs, Oberstleutnant Graf Magnis, haben mit dem gestrigen Tage seit ihrem Einsatz 16 schwere feindliche Angriffe abgewiesen und die ihnen anvertrauten Stellungen stets restlos behauptet.
Wir schossen gestern 13 feindliche Ballone und 55 Flugzeuge, davon 36 auf dem Schlachtfelde von Arras, ab. Hiervon brachte das Jagdgeschwader 3 unter Führung des Oberleutnants Lörzer 26 Flugzeuge zum Absturz. Oberleutnant Lörzer errang dabei seinen 35. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Neue Kämpfe zwischen Ailette und Aisne

Berlin, 3. September, abends. (Amtlich.) 
Zwischen Scarpe und Somme ruhiger Tag. Gestern nacht hier eingeleitete Bewegungen haben sich planmäßig vollzogen. Beiderseits von Noyon wurden Teilangriffe der Franzosen abgewiesen. Zwischen Ailette und Aisne haben sich am Abend neue Kämpfe entwickelt.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 3. September.
Mazedonische Front:
Nördlich Bitolia drang eine unserer Stoßgruppen in die feindlichen Gräben ein und machte Franzosen zu Gefangenen. Im Cernabogen und westlich des Dobropolje war das Artilleriefeuer auf beiden Seinen zeitweise lebhafter. Eine feindliche Sturmabteilung versuchte, an unsere Gräben bei Gradesnitza heranzukommen, wurde aber durch Feuer zerstreut. Südlich von Huma, nördlich von Lomnitza, bei Altschak-Mahle und östlich des Wardar hielt das Artilleriefeuer auf beiden Seiten mit verschiedener Stärke an. Nördlich Altschak-Mahle scheiterte der Versuch einer englischen Infanterieeinheit, gegen unsere Vorposten vorzustoßen, in unserem Feuer. In den Tälern des Wardar und der Struma lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit.

 

Der 1. Weltkrieg im September 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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