Der Weltkrieg am 16. November 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Der Ostteil von Saillisel zurückerobert 

Fortschritte an der rumänischen Front 

Großes Hauptquartier, 16. November. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Teilvorstöße der Engländer an der Straße Mailli-Serre, sowie östlich und südöstlich von Beaumont scheiterten im Handgranatenkampf, stärkere Angriffe gegen Grandcourt brachen in unserem Feuer zusammen. Den Franzosen entrissen wir den Ostteil von Saillisel in hartem Häuserkampf. Abends stürmte das hannoversche Füsilierregiment Nr. 73 zäh verteidigte französische Gräben am Nordrand des St. Pierre Vaast-Waldes. 8 Offiziere, 324 Mann und 5 Maschinengewehre sind eingebracht. Bei den gestrigen Kämpfen im Abschnitt Ablaincourt-Pressoire ist keine Änderung der beiderseitigen Linien eingetreten. 
Einem feindlichen Fliegerangriff fielen in Ostende 39 Belgier zum Opfer. 
Als Vergeltung für Abwurf von Bomben auf friedliche lothringische Orte wurde Nancy in den letzten Tagen von der Erde und aus der Luft beschossen und beworfen. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Im Südteil der Waldkarpathen lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit auf. Am Brückenkopf von Dünhof (südöstlich von Riga) wurde eine angreifende russische Infanterieabteilung zurückgetrieben. 
Front des Generalobersten Erzherzogs Carl: 
Im Südteil der Waldkarpathen lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit auf. An der siebenbürgischen Ostfront scheiterten östlich des Putnatales starke russische Angriffe; nördlich Sulta unternahmen ungarische Truppen eine Erkundung auf dem Mt. Alunis. Bei Soosmezö (am Oitozpaß) blieben rumänische Vorstöße ohne Erfolg. Die Kampftätigkeit nördlich von Campolung hat sich verstärkt; auch an den über den Roten Turm- und Szurdukpaß nach Süden führenden Straßen verteidigt der Rumäne zäh seinen heimatlichen Boden. Wir machten Fortschritte und nahmen gestern 5 Offiziere und über 1200 Mann gefangen. 
Balkan-Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
In der Dobrudscha kleine Gefechte vorgeschobener Abteilungen. Die rumänische Meldung der Besetzung von Bonascic ist erfunden. An mehreren Punkten der Donaulinie Feuer von Ufer zu Ufer.
Mazedonische Front: 
Die vorbereiteten neuen Stellungen im Cernaabschnitt sind bezogen. An der Struma Patrouillengeplänkel.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
1)

 

Neues Vordringen in Siebenbürgen

Berlin, 16. November, abends. (Amtlich.)
Auf nördlichem Ancre-Ufer ist Kampf bei Beaucourt im Gange. 
An siebenbürgischer Südfront erfolgreiches Vordringen. 
Vom Balkan bisher nichts Neues.
1)

 

Feindlicher Fliegerangriff auf Brügge und Ostende

Berlin, 16. November. (Amtlich.)
Am 15. November morgens warfen feindliche Flugzeuge Bomben auf die Häfen von Brügge und Ostende. An den Fahrzeugen und Anlagen der Marine wurde kein Schaden angerichtet.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Neue Erfolge bei Görz 

Wien, 16. November. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Carl: 
Die Kämpfe beiderseits des Schyl und des Olt- (Alt-) Flusses schreiten günstig vorwärts. Es wurden über 1200 Gefangene eingebracht. Nördlich von Campolung und bei Soosmezö wehrten wir starke rumänische Angriffe ab. Nördlich von Sulta unternahmen österreichisch - ungarische Abteilungen eine Erkundung auf dem Monte Aluni. Südöstlich von Tölgyes blieben russische Angriffe erfolglos. Auf den Höhen von Mestekanesti Vorpostengefechte.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Bei den österreichisch-ungarischen Truppen keine Kampfhandlungen von Belang. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Die gestern gemeldete Unternehmung östlich von Görz fortsetzend, eroberten unsere Truppen wieder einen feindlichen Graben, nahmen 60 Italiener gefangen und erbeuteten 2 Maschinengewehre. 
Eines unserer Flugzeuggeschwader belegte die militärischen Anlagen bei der Station Per La Carnia ausgiebig mit Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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