Der Weltkrieg am 4. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erfolgreiche Unternehmungen an Somme und Maas

Großes Hauptquartier, 4. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Dunstiges Wetter hielt fast durchweg die Gefechtstätigkeit in mäßigen Grenzen. An mehreren Stellen waren eigene Unternehmungen erfolgreich. Bei Chilly (zwischen Somme und Avre) wurden 18 Engländer, an der Straße Etain-Verdun über 100 Franzosen, beiderseits der Doller (Oberelsaß) 37 Franzosen gefangen eingebracht. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Keine Kampfhandlungen von Belang. Noch immer starke Kälte.
Mazedonische Front: 
Die Lage ist unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Rege Gefechtstätigkeit an Somme und Maas

Berlin, 4. März, abends. (Amtlich.)
In den Morgenstunden rege Gefechtstätigkeit nördlich der Somme und auf dem Ostufer der Maas. Zahlreiche Luftkämpfe.
Im Osten und in Mazedonien nichts Wesentliches.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienische Vorstellungen bei Ober-Vertoiba zerstört

Wien, 4. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Bei neuerlich anwachsender Kälte geringe Gefechtstätigkeit. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Gestern abend zerstörten Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 24 und des k. u. k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 20 eine Sappe und die Vorstellungen des Feindes nächst Ober-Vertoiba, brachten 47 Gefangene und 2 Maschinengewehre ein. Unser Artilleriefeuer vernichtete ein italienisches Munitionsdepot bei Podsabotin.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 4. März. 
Mazedonische Front: 
Am südlichen Fuß der Belasitza rückten nach heftiger Artillerievorbereitung ungefähr zwei feindliche Kompagnien mit einem Maschinengewehr in der Richtung auf die Station Poroj vor, wurden aber von unseren vorgeschobenen Posten blutig zurückgeschlagen. An der übrigen Front vereinzeltes Artilleriefeuer. Im Wardartale und an der Küste von Orfano schwache Artillerietätigkeit. 
Rumänische Front: 
Starke Kälte und Schneestürme.

 

Ein britischer Zerstörer gesunken

London, 4. März.
Die Admiralität teilt mit, daß am 1. März ein britischer Zerstörer mit der gesamten Besatzung in der Nordsee gesunken ist. Wahrscheinlich sei das Schiff auf eine Mine gelaufen.
1)

 

Der amerikanische Senat ohne Entscheidung über die Schiffsbewaffnung vertagt

Washington, 4. März. (Meldung des Reuterschen Bureaus.)
Um Mittag vertagte sich der Senat, ohne eine Abstimmung über das Gesetz der bewaffneten Neutralität vorgenommen zu haben, da die Geschäftsordnung des Senats, die keine Beschränkung der Debatte vorsieht, es einer Handvoll Pazifisten und Deutschfreundlichen ermöglicht hatte, die Debatte bis zum Mittag fortzusetzen, wo die gegenwärtige Session des Kongresses von selbst erlosch. Aber 83 von 96 Senatoren haben eine Erklärung unterzeichnet, die sich entschieden für das Gesetz ausspricht und die Unmöglichkeit beklagt, es noch durchzubringen. Zwölf Senatoren verweigerten ihre Unterschrift, während einer wegen Krankheit abwesend war.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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