Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Neue
vergebliche Massenstürme der Italiener
Wien, 31. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Skala, in Ostgalizien, stießen unsere Sturmtrupps mit Erfolg
in die feindlichen Graben vor.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Triest wurde gestern mittag zum vierten Male von feindlichen Fliegern
angegriffen, ohne daß nennenswerter Schaden entstanden wäre.
Auf der Karsthochfläche war es verhältnismäßig ruhig.
Im Raume von Görz zwang den Italienern der opferreiche Niederbruch
ihrer letzten Angriffe eine Kampfpause auf, die von uns dazu benutzt wurde,
einige noch verbliebene Feindnester auszugeben. Ebenso kam es nördlich
von Kal, nachdem am Morgen noch einige Einzelvorstöße des Feindes
gescheitert waren, tagsüber zu keiner größeren Kampfhandlung
mehr. Um so ungestümer warfen sich die italienischen Divisionen neuerlich
auf die zwischen den eben genannten Abschnitten sich ausdehnende Front,
auf unsere Stellungen bei Podlesce, Madoni, Britof und auf den seit sieben
Tagen im Mittelpunkt des Isonzoringens stehenden Monte San Gabriele. Mit
außerordentlicher Zähigkeit ließ der Feind Angriff auf
Angriff folgen. Wieder war es der Tapferkeit und Ausdauer von Truppenverbänden
aus allen Teilen Österreichs und Ungarns zu danken, daß in
hin- und herwogender Schlacht sämtliche Stellungen siegreich behauptet
wurden. In stundenlang wahrenden Nahkämpfen fanden Manneszucht, Gefechtsmoral
und auf gründlicher Ausbildung fußende Kampftüchtigkeit
wieder einen untrüglichen Wertmesser. Voll frisch fortlebenden Angriffsgeistes
holten abends bei Britof, als der Italiener von seinem Anstürmen
etwas abließ, unsere Abteilungen 3 italienische Offiziere, 1l0 Mann
und 2 Maschinengewehre aus den feindlichen Gräben. So war auch der
l 4. Schlachttag für unsere Trugen ein Tag des Erfolges.
In Kärnten keine besonderen Ereignisse.
An der Südtiroler Grenze, nordwestlich von Bezzecca, entrissen wir
dem Feinde einen Stützpunkt. Was von den Italienern nicht im Kampfe
umkam, wurde gefangen abgeführt.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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