Der Weltkrieg am 20. Oktober 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Auf dem Schlachtfeld bei Bixschoote in Flandern
Auf dem Schlachtfeld bei Bixschoote in Flandern 
Aufnahme vom 20. Oktober 1917

 Der deutsche Heeresbericht:

Landung deutscher Truppen auf Dagö

Großes Hauptquartier, 20. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Bei ungünstigen Beobachtungsbedingungen blieb der Feuerkampf in Flandern geringer als an den Vortagen; nur in einzelnen Abschnitten zwischen Houthoulster Wald und Deule war er zeitweilig stark.
Erkundungsgefechte spielten sich an mehreren Stellen, auch im Artois und nördlich von St. Quentin, mit für uns günstigem Erfolge ab.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Die Artillerieschlacht nordöstlich von Soissons dauert an. In nur nachts vorübergehend nachlassender Heftigkeit bekämpften sich die dort zusammengezogenen Artilleriemengen mit äußerster Kraft. Anhaltendes Massenfeuer von Minenwerfern hat die vordere Kampfzone zwischen Vauxaillon und Braye in ein Trichterfeld verwandelt. Einzelne Vorstöße französischer Aufklärungstrupps wurden abgewiesen; größere Angriffe sind bisher nicht erfolgt.
Östlich der Maas schwoll die Feuertätigkeit gestern nachmittag an. Mehrere eigene Unternehmungen brachten uns Gefangene ein.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Wir haben auf der Insel Dagö Truppen gelandet, wo schon vor einigen Tagen Landungsabteilungen der Marine zur Sicherung der beabsichtigten Ausladestellen Fuß gefaßt hatten.
Die dort eingeleiteten Operationen verlaufen plangemäß.
Von der Ostseeküste bis zum Schwarzen Meer nichts von Bedeutung.
Mazedonische Front:
Am Westufer des Ochridasees wurden angreifende französische Kompagnien zurückgeworfen. Bei Monastir, im Cerna-Bogen und am Dobropolje lebte das Feuer auf.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

12½ Milliarden Ergebnis der siebenten Kriegsanleihe

Berlin, 20. Oktober. 
Das Ergebnis der siebenten Kriegsanleihe beträgt nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen ohne die zum Umtausch angemeldeten älteren Kriegsanleihen 12 Milliarden 432 Millionen Mark. Kleine Teilanzeigen sowie ein Teil der Feldzeichnungen, für welche die Zeichnungsfrist erst am 20. November abläuft, stehen noch aus, so daß das Endergebnis 12 ½ Milliarden überschreiten wird.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 20. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Westlich des Ochridasees scheiterte ein französischer Angriff im zusammengefaßten Feuer der Batterien der Verbündeten.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 20. Oktober.
Sinaifront: Der Gegner machte mit einer aus mehr als 20 Eskadronen Kavallerie, sowie aus Artillerie und Automobilen bestehenden Abteilung eine Erkundungsunternehmung gegen Bir-es-Saba. Am 18. Oktober zog sich der Feind wieder zurück.
Dialafront: Artilleriekampf zwischen den Engländern und unseren Vortruppen.
Persien: Ein Angriff, den die Russen in der Gegend von Serdescht mit einer Eskadron und einer Kompagnie unternahmen, wurde zurückgeschlagen.

 

Ein amerikanischer Transportdampfer versenkt

Washington, 20. Oktober. (Reuter-Meldung.) 
Das Kriegsdepartement teilt mit, daß der amerikanische Transportdampfer "Antilles" (6878 Brutto-Registertonnen) am 10. Oktober in der europäischen Kriegszone torpediert und versenkt wurde. Das Schiff war auf der Heimreise begriffen. Von den 167 Personen an Bord sind 15 ertrunken. Das U-Boot blieb unsichtbar. Die Armee- und Marineoffiziere, die sich an Bord befanden, wurden gerettet. Von den Schiffsoffizieren sind drei umgekommen, von den 33 Soldaten, die an Bord waren, 16.

 

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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