Der Weltkrieg am 21. Mai 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Niederlage der Franzosen am Kemmel

Derutsche Jagdflieger 1. Weltkrieg: Vizefeldwebel Rumey
Vizefeldwebel Rumey

Großes Hauptquartier, 21. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Der Kemmel war gestern wiederum das Ziel starker feindlicher Angriffe. Sie sind blutig gescheitert. Die Verteidiger des Kemmelberges haben einen vollen Erfolg errungen. 
An der Front von Voormezeele bis westlich von Dranoeter leitete stärkster Feuerkampf die Infanterieangriffe ein. Ihr Hauptstoß war gegen den Kemmelberg und seine westlichen Hänge gerichtet. In mehreren Wellen brachen die vorn eingesetzten französischen Truppen vor. Infanteristische und artilleristische Feuerkraft brachte ihren Ansturm zum Scheitern und zwang sie unter schwersten Verlusten zur Umkehr. Örtliche Einbrüche des Feindes in unsere Trichterzone wurden durch Gegenstöße wiederhergestellt. Östlich von Loker ist noch ein Franzosennest zurückgeblieben. Englische Divisionen standen nach Gefangenenaussagen in dritter Linie bereit. Da den Franzosen jeder Erfolg versagt blieb, kamen sie nicht mehr zum Einsatz. 
Am Abend und während der Nacht nahm der Artilleriekampf mehrfach größte Heftigkeit an. Erneute feindliche Angriffe am Abend aus Loker heraus und nächtliche Teilvorstöße nordöstlich von Loker wurden abgewiesen. 
An den übrigen Kampffronten verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Stärkeres Feuer lag auf unseren Batteriestellungen und rückwärtigen Ortschaften beiderseits der Lys, namentlich in Verbindung mit örtlichen Infanteriegefechten nordwestlich von Merville. Am Abend trat auch bei Bucquoy und Hebuterne, südlich von Villers-Bretonneux und der Avre vorübergehend Feuersteigerung ein. 
An der übrigen Front nichts von Bedeutung. 
In den letzten drei Tagen wurden 59 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone zum Absturz gebracht. Leutnant Löwenhardt errang seinen 24., Vizefeldwebel Rumey seinen 20. und 21. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

652000 Tonnen U-Boot-Beute im April

Berlin, 21. Mai. (Amtlich.)
Im Monat April sind insgesamt 652000 Brutto-Registertonnen des für unsere Feinde nutzbaren Handelsschiffsraums vernichtet worden.
Der ihnen zur Verfügung stehende Welt -Handelsschiffsraum ist somit allein durch kriegerische Maßnahmen seit Kriegsbeginn um rund 17116000 Brutto-Registertonnen verringert worden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Vorstöße in die italienischen Stellungen am Gardasee

Wien, 21. Mai. 
Amtlich wird verlautbart:
An der italienischen Front führte die beiderseits entfaltete Erkundungstätigkeit zu mehrfachen Kampfhandlungen. Südöstlich von Mori stießen in der Nacht zum Sonntag Abteilungen ungarischer Infanterie in die feindlichen Stellungen vor. Am Loppiosee, bei Asiago und auf dem Sasso Rosso wurden italienische Patrouillen zurückgewiesen. 
Bei Feuer wurden stärkere Erkundungsabteilungen durch Gegenstoß geworfen. Bei Capo Sile entriß uns der Italiener einen Vorpostengraben. 
Die k. und k. Fliegerkompagnie Nr. 14 schoß am 19. d. M. vier feindliche Flugzeuge ab, die alle auf unserem Boden niedergingen.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Mai 1918

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

© 2005 stahlgewitter.com