Der Weltkrieg am 25. Juni 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Feindlicher Vorstoß nördlich der Aisne abgewiesen

Großes Hauptquartier, 25. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Das tagsüber mäßige Artilleriefeuer wurde am Abend in einzelnen Abschnitten lebhafter. Die Erkundungstätigkeit blieb rege. Südlich der Scarpe und auf dem westlichen Avre-Ufer machten wir Gefangene.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nach starker Feuerwirkung griff der Feind mit mehreren Kompagnien auf dem Nordufer der Aisne an. Im Gegenstoß wurde der Angriff abgewiesen.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Die Zahl der gestern früh von brandenburgischer und thüringischer Landwehr östlich von Badonviller eingebrachten gefangenen Amerikaner und Franzosen hat sich auf mehr als 60 erhöht.
Leutnant Billik errang seinen 20. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

150000 Mann italienische Gesamtverluste seit 15. Juni

Wien, 25. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Gestern war die Gebirgsfront zwischen Asiago und der Piave wieder der Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Feind bot alles auf, um die am 15. Juni verlorenen Höhenstellungen zurückzuerobern. Auf Monte di Val Bella , Col del Rosso, Asolone, Solarolo und Monte Pertica wurde den größten Teil des Tages erbittert gerungen. Die Italiener wurden überall, an mehreren Stellen durch Gegenstoß zurückgeworfen. Die vorliegenden Meldungen schildern das über alles Lob erhabene Verhalten der an den Kämpfen beteiligten Infanterie und Artillerie und erwähnen besonders die Infanterieregimenter 9 (Galizianer), 53 (Kroaten), 114 (Ober- und Niederösterreicher), 120 (Schlesier) und bosnisch-herzegowinisch 4.
Im Montellogebiet und südlich davon fühlte der Feind mit Patrouillen an der Piave vor. Im Raume von San Dona hatten die den Uferwechsel unserer Divisionen sichernden Deckungstruppen in den letzten Tagen starke Angriffe abzuwehren. Unsere Bewegungen vermochten auch hier planmäßig und ohne Verluste an Kriegsgerät durchgeführt zu werden. Seit dem 15. Juni büßte der Italiener über 50000 Mann an Gefangenen ein, darunter etwa 1100 Offiziere. Die Gesamtverluste des Feindes sind bei strengster Schätzung auf 150000 Mann zu berechnen.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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