Der Weltkrieg am 5. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Englische Infanterieangriffe beiderseits der Somme


Menkhoff 

Großes Hauptquartier, 5. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Westlich von Ypern wurden stärkere Vorstoße des Feindes abgewiesen. Beiderseits der Somme sind gestern früh dem starken englischen Feuer Infanterieangriffe des Feindes gefolgt. Auf dem Nordufer des Flusses brachen sie vor unseren Linien blutig zusammen. Südlich der Somme drang der Feind in Dorf und Wald Hamel ein. Auf der Höhe östlich von Hamel wurde sein Angriff durch unseren Gegenstoß zum Scheitern gebracht. Östlich von Villers-Bretonneux warfen wir den Feind in seine Ausgangsstellungen zurück.
Am Abend lebte die Gefechtstätigkeit fast an der ganzen Heeresgruppenfront auf und blieb auch während der Nacht namentlich im gestrigen Kampfabschnitt gesteigert.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Erhöhte Gefechtstätigkeit auf dem Westufer der Avre und beiderseits der Aisne. 
Leutnant Menkhoff errang seinen 35., Leutnant Thuy seinen 24. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Staatssekretär v. Capelle über die Wirkung des U-Boot-Krieges

Staatssekretär v. Capelle

v. Capelle

Berlin, 5. Juli.
In der heutigen Reichstagssitzung wandte sich Staatssekretär v. Capelle in einer kurzen Erklärung den englischen Behauptungen zu, daß ein Drittel unserer U-Boote verlorengegangen sei. Diese Behauptung sei ebenso falsch wie die andere, daß mehr U-Boote verlorengegangen seien als gebaut wurden. Sowohl der Zahl nach als auch der Qualität nach ist unsere U-Boot-Waffe im Steigen. Wenn bisher rund 18 Millionen Tons versenkt worden sind, und trotzdem noch Tag für Tag 3 bis 4 große Schiffe weiter versenkt werden, so liege darin die Gewähr dafür, daß die Wirkung des U-Boot-Krieges nicht nachgelassen hat. Es ergebe sich daraus ein dauernder Ruckgang der Tonnage bei dauernd steigendem Bedarf. Die Zuversicht in den Erfolg werde durch die Reden der feindlichen Minister nicht beeinträchtigt. Wenn bei dem Rückgang des Gesamtverkehrs die Beute niedriger werde, so vermöge das am Enderfolg ebensowenig zu ändern, als wenn wir vorübergehend größere Verluste haben.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Erbitterte Kämpfe um den Monte Solarolo

Wien, 5. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
An der Piave-Mündung hielten die Kämpfe auch gestern an. Am Südflügel der dortigen Stellung vermochte uns der Feind gegen den Hauptarm zurückzudrängen.
An der venezianischen Gebirgsfront beschränkte sich gestern die Tätigkeit beiderseits auf Geschützfeuer. Heute früh unternahm der Italiener im Solarolo-Gebiet und bei Asiago erneut heftige Vorstöße, die überall abgeschlagen wurden.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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