Der deutsche Heeresbericht:
Erneuerter
englisch-französischer Durchbruchsversuch gescheitert
Großes
Hauptquartier, 5. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Zwischen der Schelde und Oise haben Engländer und Franzosen ihre
großen Angriffe wieder aufgenommen. Durch gewaltigen Einsatz an
Artillerie und Panzerwagen suchten sie den Durchbruch auf der mehr als
60 in breiten Front zu erzwingen. In schwerem bis in die Dunkelheit währenden
Ringen gelang es unseren an Zahl weit unterlegenen Truppen den feindlichen
Angriff aufzufangen und den Durchbruch zu verhindern. Südlich der
von Valenciennes nach Nordosten führenden Straße wiesen wir
den Feind vor unseren Linien ab. Die gegen unsere neue Front Sebourg-Wargnies
le Grand gerichteten Angriffe wurden durch erfolgreiche Gegenstöße
auf den Höhen östlich dieser Orte zum Scheitern gebracht. Wargnies
le Petit, das vorübergehend in Feindes Hand fiel, nahmen wir wieder.
Den beiderseits von Le Quesnoy vorbrechenden Angriff brachten wir südlich
von Wargnies le Petit und bei Jolimetz zum Stehen. Le Quesnoy, durch beiderseitige
Umfassung bedroht, wurde befehlsgemäß geräumt. Der gegen
den Wald von Mormal gerichtete Ansturm des Gegners kam in dem westlichsten
Teil des Waldes zum Stehen. Auch südlich des Waldes wurde der Feind
am Vormittag dicht hinter unseren vordersten Linien auf den Höhen
westlich des Sambre-Oise-Kanals abgewiesen. Am Nachmittag setzte der Gegner
seine Angriffe fort. Ihr Schwerpunkt lag nördlich und südlich
des Waldes. Nördlich des Waldes fingen wir den Stoß östlich
vom Jolimetz, südlich des Waldes am Sambre-Oise-Kanal auf. Der Kanalabschnitt
östlich von Ors und Catillon wurde gegen alle feindlichen Anstürme
behauptet. Südlich von Catillon stieß der Feind in etwa 1 bis
2 Kilometer Tiefe über den Kanal vor. Hier brachten ihn an der Straße
La Groise-Oisy örtliche Kampftruppen zum Stehen. Vor der Kanalfront
zwischen Fesny und nordöstlich von Etreux brachen alle Angriffe des
Feindes zusammen. Zwischen Etreux und der Oise konnte er an einzelnen
Stellen das östliche Ufer gewinnen. Auch hier gelang es ihm nicht,
über unsere vorderste Stellung hinaus vorzudringen. Südlich
der Oise sind dem starken Artilleriefeuer, das sich am frühen Morgen
bis zur Serre ausdehnte, heftige Angriffe südlich von Guise, bei
La Herie und gegen Bois le Pargny gefolgt. Der Feind wurde überall,
teilweise im Gegenstoß, abgewiesen. - An der Aisnefront keine Kampfhandlungen.
Zwischen Le Chesne und Sommauthe scheiterten Teilvorstöße des
Gegners. Auf den Höhen südlich von Beaumont wiesen wir heftige
Angriffe des Amerikaners ab. Im Walde von Dieulet wichen unsere Truppen
stärkeren Angriffen befehlsgemäß auf das östliche
Maasufer nördlich von Stenay aus. Südlich von Dun wurden feindliche
Abteilungen, die über die Maas vorstießen, auf den Fluß
zurückgeworfen. Auf den Höhen östlich der Maas scheiterten
starke Angriffe, westlich der Mosel Teilvorstöße der Amerikaner.
Der Erste Generalquartiermeister
Gröner.
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